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Dashcams: Jeder zweite Deutsche für Kamera-Pflicht im Auto

Jeder zweite Deutsche ist für Dashcams im Auto.
Jeder zweite Deutsche ist für Dashcams im Auto.
Zwei Drittel der Bundesbürger kennen Dashcams. Die Mehrheit der Deutschen sehen Vorteile für die Verkehrssicherheit durch Dashcams im Auto. Nur eine Minderheit sieht die Privatsphäre durch Dashcams bedroht. Am Dienstag verhandelt der Bundesgerichtshof, ob Dashcam-Aufzeichnungen als Beweismittel dienen können.

Das Thema Kamera im Auto interessiert auch die Deutschen. Die sogenannten Dashcams sind mittlerweile rund um den Globus in vielen Ländern im Auto schon weit verbreitet. In Deutschland sind die Minikameras im Fahrzeug allerdings noch kein Standard. Das könnte sich aber bald ändern, da Dashcams offenbar auch in der deutschen Bevölkerung akzeptiert werden.

Dashcams: 65 Prozent der Deutschen sehen Vorteile für die Verkehrssicherheit

Wie der Branchenverband Bitkom in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden hat, rechnen mehr als 83 Prozent der Deutschen damit, dass Videokameras im Auto in den kommenden Jahren in Deutschland zum Alltag gehören werden. Das sind 9 Prozent mehr als noch vor drei Jahren (2015: 74 Prozent). 65 Prozent (2015: 58 Prozent) sind zudem der Ansicht, dass die Kameras im Auto zur Verkehrssicherheit beitragen.

Bundesgerichtshof prüft Verwertbarkeit von Dashcam-Aufzeichnungen als Beweismittel

Am kommenden Dienstag (10. April 2018) prüft der Bundesgerichtshof in Karlsruhe die Verwertbarkeit von Dashcam-Aufzeichnungen als Beweismittel im Unfallhaftpflichtprozess. Dashcams sind derzeit vor allem in Russland weit verbreitet. Dort nutzen viele Autofahrer die Kameras, um bei einem Unfall Beweismaterial in der Hand zu haben. In Deutschland ist die Rechtslage rund um die Verwendung von Dashcams und die Zulässigkeit der Aufnahmen vor Gericht noch strittig. Ob Aufzeichnungen aus der Autokamera bei einem Prozess als Beweismittel zugelassen werden, liege laut Bitkom daher im Ermessen des Richters.

Pro Dashcams: Deutsche befürworten mehrheitlich Dashcams

Die Deutschen befürworten den Einsatz der Autokameras. Der Datenschutz spielt für sie beim Thema Dashcams eine eher untergeordnete Rolle. 8 Prozent der Befragten gaben in der Bitkom-Umfrage an, bereits eine Dashcam zu besitzen. Weitere 13 Prozent wollen diese in Zukunft auf jeden Fall nutzen. 25 Prozent können sich dies vorstellen. Gänzlich abgeneigt sind lediglich 9 Prozent der Befragten.

74 Prozent der Deutschen wollen Dashcam als Beweismittel

Gemäß der Umfrage wünschen sich 74 Prozent der Deutschen (2015: 67 Prozent), dass Dashcam-Videos als juristische Beweismittel zugelassen werden. 57 Prozent (2015: 54 Prozent) denken, dass Dashcams den Fahrer zu einer vorsichtigeren Fahrweise zwingen. Knapp die Hälfte (47 Prozent, 2015: 33 Prozent) findet, die Nutzung von Dashcams sollte sogar gesetzlich vorgeschrieben werden. Beinahe ebenso viele (46 Prozent, 2015: 32 Prozent) wünschen sich, dass Dashcams verpflichtend ab Werk in alle Neuwagen eingebaut werden.

Die Ablehnung gegen Dashcams schwindet

45 Prozent der Befragten (2015: 54 Prozent) finden indes, dass Dashcams eine Atmosphäre der Überwachung erzeugen. Je knapp jeder Dritte sagt, Dashcam-Nutzer seien ihm suspekt (32 Prozent, 2015: 38 Prozent) und die Kameras könnten den Fahrer vom Verkehr ablenken (31 Prozent, 2015: 45 Prozent). Jeder Fünfte (20 Prozent, 2015: 26 Prozent) findet, die Autokameras stellen einen Eingriff in die Privatsphäre anderer Verkehrsteilnehmer dar und sollten verboten werden.

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Autor: Ronald Matta,  6.04.2018 (Update:  6.04.2018)