Das sagen ehemalige Mitarbeiter von Activision Blizzard zu den Sexismus-Vorwürfen
Activision Blizzard hat die Vorwürfe des Department of Fair Employment and Housing (DFEH) in Kalifornien vehement zurückgewiesen – viele der Anschuldigungen wären schlichtweg erfunden, das Unternehmen hätte in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen gegen Sexismus und gegen sexuelle Belästigung ergriffen.
Ein Moderator des World of Warcraft-Subreddits hat mittlerweile eine Sammlung mit einer Vielzahl von Kommentaren von ehemaligen Mitarbeitern zusammengestellt. So hat sich etwa Chris Metzen, Co-Creator von Diablo und bis 2016 Blizzard-Mitarbeiter, im unten eingebetteten Tweet zu Wort gemeldet. Die lange Nachricht ist vor allem eine Entschuldigung an all die Mitarbeiter, denen er nicht helfen konnte – reichlich spät, und so formuliert, dass keine Schuld auf ihn zurückfällt. Zweifelhaft, ob es das ist, das Blizzard-Mitarbeiter derzeit hören möchten.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
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This is later than it should have been. Here’s my response. pic.twitter.com/0h8iF6a1JR
— Chris Metzen (@ChrisMetzen) July 24, 2021
Viele ehemalige Mitarbeiterinnen haben mittlerweile auf Twitter von den eigenen negativen Erfahrungen bei Blizzard berichtet. Stephanie Krutsick, die über 13 Jahre lang bei Blizzard gearbeitet hat, berichtet von einem Vorfall bei der BlizzCon 2013 – wie so viele ihrer Kolleginnen hatte sie Angst, darüber zu sprechen, während sie noch für das Unternemen gearbeitet hat.
Terra Field, ehemaliger Senior Systems Engineer, betont, dass dieses Verhalten nicht auf die Übernahme durch Activision zurückzuführen ist – Blizzard hätte diese Kultur voller sexueller Belästigung bereits zuvor gefördert. Nicki Broderick, die fast sieben Jahre lang als Projektmanagerin bei Blizzard gearbeitet hat, leidet auch zweieinhalb Jahre nach ihrem Ausstieg noch unter dieser Erfahrung.
Fast alle Kommentare von ehemaligen Mitarbeitern haben eines gemeinsam: Es gab nichts, das man dagegen tun hätte können. Die Personalabteilung hat nicht eingegriffen, sondern sogar die Schuld auf die Opfer geschoben, während viele Mitarbeiter sich selbst die Schuld gaben oder ihre Position nicht riskieren wollten – immerhin war eine Anstellung bei Blizzard für lange Zeit ein Traumjob für viele Fachkräfte in dieser Branche.
I’m going to come out and say it.
— ????????????Stephanie “The Vaxxed” Krutsick????️???????????? (@skrutsick) July 22, 2021
I was one of these women. My incident happened in 2013 at BlizzCon. I didn’t say anything officially until I decided to leave the company last year, because of the name recognition and fear of retaliation. https://t.co/gzcjQUxMFp pic.twitter.com/BOMNxEm79u
Oh yeah, a really important thing: this isn’t some special new thing that happened because of the Activision/Blizzard merger. This is *Blizzard* culture. Don’t give Blizzard yet another pass just because it’s fun to dunk on Bobby Kotick.
— Terra Field ????️⚧️ (@RainofTerra) July 22, 2021
It's been 2.5 years and I still carry a lot of pain from my time at Blizzard. I stayed too long (7 years) clinging to the "Blizzard" label.
— Nicki Broderick (@alaurei) July 22, 2021
I'm finally at a company where I'm paid/treated fairly, and I want the same for my old teammates. Don't wait ladies, you deserve more. ♥️
Confession time. I have considered going to the press or a lawyer, or both, over things that happened to me at Blizzard. But I always felt like it was just me misinterpreting things.
— Jennifer Klasing (@CallMeQuestifer) July 22, 2021
I would always take the blame for what happened, in the end. Make excuses. Write things off.
I spoke about my experience twice. Both men. Neither one believed me.
— Neleimour ???? (@Neleimour) July 22, 2021
The second time I learned not every voice matters.
Set aside your love for the company's products and fictional universe for a moment and consider this: I witnessed my female colleagues being demoted for pregnancies and female-health related concerns because of their "inability to fulfill the requirements of the job".
— Shay (@SHAYNUHCHANEL) July 22, 2021
Going to HR wasn't an option. You only went to HR if you wanted your story immediately shared throughout the entire studio. On the handful of occasions when I tried to talk to someone about this, I was never taken seriously.
— Brad Crusco (@bkcrusco) July 22, 2021