Das EKG der Apple Watch kann Herzinfarkte zuverlässig erkennen, laut neuer Studie
Über die vergangenen Jahre sind immer wieder Berichte aufgetaucht, laut denen die Apple Watch einen Herzinfarkt erkannt und Leben gerettet hat. Ein neuer Bericht vom Texas Heart Institute Journal fasst nun die Ergebnisse der bislang umfangreichsten Studie zu diesem Thema zusammen, in der die Apple Watch je nach Patientengruppe in 92 bis 95 Prozent aller Fälle Herzinfarkte akkurat erkennen konnte.
Allerdings reicht das 1-Band-EKG der Apple Watch nicht aus, um Herzinfarkte zuverlässig zu erkennen. In der Notaufnahme kommt ein 12-Band-EKG zum Einsatz. Um brauchbare Ergebnisse zu erhalten, wurden kurzerhand neun unterschiedliche Elektrokardiogramme durchgeführt, in denen die Apple Watch an unterschiedliche Stellen auf dem Brustkorb gehalten wird, sodass ein 9-Band-EKG simuliert werden kann. Jede dieser Messungen benötigt allerdings 30 Sekunden, im Schnitt haben Patienten fast sechs Minuten gebraucht, um alle neun EKGs durchzuführen – zu lange für echte Notfälle.
Die korrekte Platzierung der Apple Watch gestaltet sich für Laien schwierig, und selbst medizinisches Personal kann fehlerhafte Ergebnisse verursachen, indem eines der neun EKGs an der falschen Position aufgezeichnet wird. Außerdem gibt es bislang zu wenige Daten dazu, ob die Resultate in bestimmten Fällen abweichen, wenn die neun Messungen nicht wie bei herkömmlichen EKGs zeitgleich, sondern nacheinander aufgezeichnet werden.
Die bislang größte Studie zum Erkennen von Herzinfarkten mit einem Smartwatch-EKG weist nur 100 Teilnehmer auf – zu wenig für konkrete Schlussfolgerungen. Trotz all dieser Einschränkungen sind die Ergebnisse vielversprechend, eine Zukunft, in der Smartwatches einen Herzinfarkt frühzeitig erkennen können, ist laut der Studie absolut denkbar, auch wenn dazu noch viele technische Herausforderungen überwunden werden müssen.