Das Apple MacBook Air 2020 wird 30% heller, wenn man Windows benutzt
Bei unseren Tests der Apple MacBooks installieren wir immer auch Windows, um zusätzliche Benchmarks und Messungen durchzuführen. Als wir die Helligkeit für unseren WLAN-Akkutest bestimmen wollten, ist uns eine deutlich höhere maximale Helligkeit aufgefallen. Während wir unter macOS die erwarteten Werte von etwas mehr als 400 cd/m² messen können, sind es unter Windows 10 (Bootcamp) fast 550 cd/m². In der Vergangenheit waren die Werte zwischen den beiden Betriebssystem hingegen ziemlich vergleichbar.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Die beiden Messungen zeigen zunächst einmal, dass der Bildschirm sowohl unter macOS als auch Windows sehr genau eingestellt ist. Es gibt keinen Farbstich und die Abweichungen gegenüber der sRGB-Referenz sind sehr gering. Was man aber deutlich sieht, ist die unterschiedliche maximale Helligkeit (Spalte "100", Zeile "Y", unten rechts in der Tabelle). Bei macOS sind es 415 cd/m², bei Windows hingegen 547 cd/m². Wir haben auch versucht, bei eingeschaltetem Umgebungslichtsensor einen höheren Wert mit einer hellen Taschenlampe zu bekommen, doch das hat nicht funktioniert. Analog zu der maximalen Helligkeit hat sich unter Windows auch der Schwarzwert etwas verschlechtert, im Endeffekt bekommt man unter beiden Betriebssystem also praktisch das gleiche Kontrastverhältnis von ~1.200:1. Die Farbgenauigkeit ist unter Windows übrigens minimal schlechter, aber mit dem Auge sieht man das nicht.
Aber woran liegt das? Eine definitive Antwort kann wohl nur Apple geben, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Die Serienstreuung bei den Panels ist recht hoch, was die Helligkeit angeht. Um ein möglichst gleiches Produkt abzuliefern, limitiert Apple die Helligkeit und stellt damit nur sicher, dass der beworbene Wert (400 Nits) erreicht wird
- Wie wir bereits geschrieben haben ist die Farbdarstellung unter Windows etwas schlechter, sogar nach unserer Kalibrierung. Möglicherweise kann Apple die besseren Werte mit diesem Panel nur bei einer geringeren Helligkeit erreichen
- Das Panel des MacBook Air ist grundsätzlich deutlich heller als die beworbenen 400 Nits, Apple möchte aber den Abstand zum teureren MacBook Pro 13 wahren. Ein helleres Panel ist bei vielen Kunden einfach ein besseres Argument als der größere P3-Farbraum.
Der letzte Aspekt macht, auch aus Sicht des Marketings, sicherlich am meisten Sinn. Wie sich die verschiedenen Helligkeiten auf die Akkulaufzeit auswirken und viele weitere Dinge können Sie in kürze in unserem ausführlichen Testbericht zum MacBook Air 2020 Core i3 nachlesen.