DSGVO: Digitalcourage e.V. will Deutsche Bahn wegen DB Navigator verklagen
Es ist bereits über drei Monate her, dass Notebookcheck von der deutlichen Datenschutzkritik des Pentesters Mike Kuketz und dem IT-Rechtsanwalt Peter Hense am DB Navigator berichtete. Doch getan hat sich seitdem wenig. Die Stellungnahme der Deutschen Bahn zeigte kaum Einsicht und ging nicht im Detail auf die Vorwürfe ein. Die beiden Autoren forderten daher gemeinsam mit dem Verein Digitalcourage anschließend die Deutsche Bahn Ende April zur Besserung bis zum 1. Juli 2022 auf und drohten mit dem Klageweg.
Doch eine Verbesserung trat laut den Autoren der Analyse nicht ein, sodass nun der angedrohte Klageweg gegangen wird. Klagen wird der Verein Digitalcourage und wird dabei von Mike Kuketz unterstützt. Aktuell wird die Klage vorbereitet. Wann sie tatsächlich eingereicht wird, steht allerdings noch nicht fest. Der zeitliche Aufwand lässt sich nicht abschätzen. Die Klagenden wollen aber zeitnah informieren.
Laut Digitalcourage fallen die Vorwürfe umso schwerer ins Gewicht, da die Deutsche Bahn mit dem Navigator eine marktbeherrschende Stellung hat. Gleichzeitig gibt es eine hohe Anzahl von betroffenen Menschen betroffen sind. Der Verein ruft auf einer speziellen Webseite zur Unterstützung durch Unterschriften auf.
Eine der Deutschen Bahn ähnliche Reaktion gab es übrigens auch von Deutsche Post DHL. Auch die App dieses Unternehmens wurde ausführlich analysiert und es gibt den Vorwurf von Datenschutzverstößen. Aus Kapazitätsgründen wird hier derzeit allerdings keine Klage erhoben. Die Autoren würden es begrüßen, wenn dies jemand anderes übernehmen würde oder zumindest Beschwerden bei der Landesbeauftragten für den Datenschutz Nordrhein-Westfalen eingereicht werden würden.
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