Cybertruck als Stromspeicher: Tesla will bidirektionales Laden einführen
Tesla hat bereits am 1. März 2023 angekündigt, dass alle Tesla-Fahrzeuge bis 2025 bidirektional aufladbar sein werden. Vor drei Tagen veröffentlichte das Unternehmen ein neues Video zu dieser Funktion und kündigte an, dass sie für den Cybertruck bis 2025 umgesetzt werden soll.
Beim bidirektionalen Laden wird das E-Auto als Stromspeicher genutzt, andere Elektroautohersteller setzen diese Funktion schon länger ein. Tesla hingegen hat sich in dieser Hinsicht bisher zurückgehalten. So erklärte Teslas Senior Vice President für Energietechnik Drew Baglino noch im vergangenen Jahr:
Bidirektional ... es war keine bewusste Entscheidung, es nicht zu tun. Es war damals einfach keine Priorität. Wir haben Wege gefunden, Bidirektionalität zu ermöglichen und gleichzeitig die Kosten für die Leistungselektronik im Fahrzeug zu senken.
V2L, V2H und V2G
Beim bidirektionalen Laden muss der Gleichstrom aus der Fahrzeugbatterie wieder in Wechselstrom für das Hausnetz umgewandelt werden. Es gibt verschiedene Varianten des bidirektionalen Ladens. Ford F-150 Lightning, Hyundai Ioniq, Kia Niro oder die Modelle von MG verfügen beispielsweise über eine normale Schuko-Steckdose zum Aufladen von Elektrogeräten, was auch als Vehicle-To-Load (V2L) bezeichnet wird und unter anderem für Handwerker interessant sein kann, die unterwegs Werkzeuge aufladen wollen.
Beim Vehicle-to-Home (V2H) wird das E-Auto an die heimische Wallbox angeschlossen und speist Energie in das häusliche Stromnetz ein, was beispielsweise bei einem Stromausfall praktisch sein kann. Die dritte Methode ist Vehicle-to-Grid (V2G), bei der das Fahrzeug Strom in das gesamte Stromnetz einspeist. Elektroautos wie der Nissan Leaf, der Mitsubishi Eclipse Cross, der Skoda Enyaq oder der VW ID.Buzz verfügen über V2H/V2G.
Cybertruck ist zuerst dran
Von allen Tesla-Fahrzeugen soll der Cybertruck der erste sein, der die neuen V2L/V2H/V2G-Funktionen unterstützt. mit einer konstanten Leistung von 11,5 kW kann er künftig die gespeicherte Energie in das Hausnetz einspeisen, andere Elektroautos aufladen, die beispielsweise stehen geblieben sind, und elektrische Geräte wie Werkzeuge mit 120 V/240 V-Anschlüssen im Laderaum und einer Leistung von 9,6 kW aufladen. Über die Einzelheiten der Installation des Systems hat Tesla allerdings noch keine Angaben gemacht.
Quelle(n)
Tesla | Clean Technica | Reddit | ADAC