Cybersecurity: Starkes Wachstum in diesem Jahr erwartet, Ausgaben erreichen 224 Mrd. Dollar
Die Bedrohungen aus dem Internet wachsen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt: "Die Gefährdungslage im Cyber-Raum ist so hoch wie nie." Cyberkriminelle wie Vice Society erpressen skrupellos Unternehmen wie Organisationen mit Ransomware, einige Cybercrime-Banden bieten dreist sogar digitale Services wie "Ransomware-as-a-Service" an. Höchste Zeit die Abwehr hochzufahren und aufzurüsten. Die Marktforscher von Canalys erwarten 2023 ein starkes Wachstum für Cybersecurity.
Canalys prognostiziert, dass die weltweiten Ausgaben für Cybersicherheit einschließlich Unternehmensprodukte und -dienstleistungen 2023 um 13,2 Prozent steigen und ein wichtiger IT-Wachstumssektor bleiben werden. Die Analysten erwarten, dass die Gesamtausgaben für IT-Sicherheit im Jahr 2023 weltweit auf 223,8 Milliarden US-Dollar wachsen werden. Den größten Zuwachs wird es für die Bereitstellung von Cyber-Sicherheitsdienstleistungen geben.
Wegen der anhaltend hohen Bedrohungslage wird das Thema Cybersicherheit ganz oben auf der Liste der Investitionen von Unternehmen stehen. Canalys sieht allerdings vor allem kleine Unternehmen und Firmen in der Zwickmühle. Angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen werden es kleinere Betriebe schwer haben, ausreichend Kapital für Investitionen in angemessene Cybersicherheit zu stecken.
Die Ausgaben für Cybersicherheitsdienste wird einschließlich Beratung, Outsourcing, Bereitstellung, Integration, Wartung und verwaltete Dienste voraussichtlich um 14,1 % auf 144,3 Mrd. USD im Jahr 2023 wachsen und 64,5 % des weltweiten Cybersicherheitsmarktes 2023 ausmachen. Ausgaben für Cybersicherheitsprodukte, einschließlich Endpunktsicherheit (Endpoint Security), Netzwerksicherheit, Web- und E-Mail-Sicherheit, Datensicherheit, Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie Schwachstellen- und Sicherheitsanalysen, werden 2023 um 11,7 % auf 79,5 Milliarden US-Dollar steigen.
Laut Canalys bleibe vor allem Ransomware einer der größten Bedrohung für Unternehmen aus betrieblicher, finanzieller und Markenperspektive. Aber das Aufkommen und der Missbrauch von KI-gestützer Chatbox-Software wie ChatGPT und anderen Social-Media-Tools wird das Risiko für Cyberkriminalität im Jahr 2023 auf eine andere Ebene heben, ist sich Matthew Ball, Chief Analyst bei Canalys, sicher.
Untermauert wird diese Ansicht unter anderem von den Sicherheitsexpertinnen und -experten bei Check Point Research (CPR). CPR stellte jüngst dar, wie russische Hacker versuchen, die OpenAI-Beschränkungen zur kriminellen Nutzung von ChatGPT zu umgehen und offenbar damit Erfolg haben. Auch Prof. Dr.-Ing. Sebastian Biedermann von der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt ist von den Möglichkeiten von ChatGPT für Next-Generation-Phising beeindruckt.
Die automatisierte Erstellung von bösartigem Schadcode im industriellen Maßstab dürfte die Bedrohungssituation beschleunigen und die Häufigkeit und Reichweite von Angriffen erhöhen.