Crypto-Plattform verteilt aufgrund eines Bugs versehentlich Tokens im Wert von 162 Millionen US-Dollar an seine Nutzer
Die dezentralisierte Crypto-Finanzplattform "Compound" hat aufgrund eines Bugs, der sich beim Update seines Protokolls eingeschlichen hat, eine gigantische Summe seiner eigenen Kryptowährung willkürlich an seine Nutzer verteilt. Insgesamt sollen circa 162 Millionen US-Dollar in Form des COMP-Tokens ausgeschüttet worden sein, was den größten Kapitalverlust eines derartigen Krypto-Unternehmens darstellt.
Ein verwunderter Nutzer der Plattform berichtet auf Twitter beispielsweise, er alleine habe plötzlich fast 21 Millionen US-Dollar an COMP in seinem Wallet vorgefunden. Anders als bei fehlerhaften Banküberweisungen ist es dem Unternehmen allerdings nicht möglich, die Empfänger ohne Weiteres zu ermitteln und das verlorene virtuelle Geld einfach zurück zu buchen. Aufgrund der Funktionsweise der Blockchain müsste diese laut eines Berichts von CNBC zu 51 Prozent "zurückgerollt" werden, was nahezu unmöglich erscheint.
Das gesamte Compound-Protokoll trägt dabei einen Wert von insgesamt 10,3 Milliarden US-Dollar, weshalb der Verlust dieser dreistelligen Millionen-Summe letztendlich mehr oder minder einfach absorbiert werden könne. Der Gründer der Compound Labs forderte die Nutzer trotzdem auf, die versehentlich verteilten COMP-Tokens zurückzugeben. Dabei bot er zwar einen Finderlohn von 10 Prozent an, vergriff sich zuvor aber stark im Ton und sprach dabei sogar Drohungen aus. Betroffene Nutzer können sich theoretisch trotzdem dazu entscheiden, das komplette virtuelle Geld zu behalten. Bis auf die entsprechenden Steuerzahlungen müssen die mit Lotto-Gewinnern gleichzusetzenden Glückspilze wahrscheinlich keine Konsequenzen fürchten.
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What’s going on here? 70 million $COMP?! pic.twitter.com/KmWl0m1H0Y
— Hachiro (@isthishiro) September 30, 2021
Quelle(n)
CNBC, Bild: Art Rachen