Crypto News: Marktführende Handelsplattformen wollen die Wallets russischer Nutzer nicht sperren
Während in Bezug auf die offiziell beschlossenen finanziellen und handelstechnischen Sanktionen gegen Russland unter den meisten westlichen Ländern größtenteils Einigkeit herrscht, haben auch große Unternehmen der Tech-Branche wie beispielsweise Apple, AMD, Intel und Microsoft ihre Geschäfte im flächenmäßig größten Land der Welt entweder stark eingeschränkt oder Verkäufe gar komplett eingestellt.
Nur im Crypto-Sektor scheint diese Art Solidarität aktuell nicht zu greifbaren Maßnahmen zu führen. Laut einem Bericht von Tom's Hardware weigern sich die zwei großen Crypto-Handelsplattformen Binance und Coinbase nämlich, die Geschäftsbeziehungen mit Nutzern in Russland vorerst zu kappen. Ein Unternehmenssprecher beteuerte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wohl, dass man aus eigenem Willen nicht die Crypto-Wallets von Millionen unschuldigen Nutzern sperren werde.
Die Entscheidungsträger der Europäischen Union sehen dies offenbar jedoch deutlich anders, weil die weiterhin operierenden Crypto-Handelsplattformen auch für die Geldwäsche und die Aufrechterhaltung der Geschäfte russischer Oligarchen genutzt werden können. Die ausbleibende Sperre in Russland sorgt also dafür, dass diverse finanzielle Sanktionen vergleichsweise einfach umgangen werden können. Es zeigt sich somit, dass ein größtenteils unreguliertes Finanzsystem wie das der Kryptowährungen (Hardware-Wallet ab 59 Euro bei Amazon) auch für eine gewisse Hilflosigkeit bei derartigen Konflikten sorgen kann.
Quelle(n)
Tom's Hardware, Bild: Kanchanara