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Crucial P3 und P3 Plus im Test: M.2-SSDs für Datenhungrige

Mit der Crucial P3 und Crucial P3 Plus bietet Micron zwei zumindest optisch fast identische M.2-SSDs, die wahlweise für PCIe 3.0 oder PCIe 4.0 ausgelegt sind. Wir haben sie gegeneinander antreten lassen und können feststellen, dass die Preise angemessen erscheinen.

Micron Technology zählt zu den größten Halbleiterherstellern der Welt. Von Bildsensoren, über Festplatten bis USB-Sticks steht eine Vielzahl an entsprechenden Produkten zur Auswahl.

Für Endverbraucher wird dabei der Markenname "Crucial" verwendet. So auch bei den uns vorliegenden Crucial P3 beziehungsweise P3 Plus, die beiden jeweils 2 TB Speicherkapazität aufweisen. Auch wenn Namen, Verpackung und Optik annähernd identisch sind, bedeutet das "Plus", dass es sich um eine Version für PCIe 4.0 handelt.

Technische Daten im Überblick

Crucial P3 Crucial P3 Plus
Formfaktor M.2 (2280) M.2 (2280)
Schnittstelle PCIe 3.0 PCIe 4.0
Gewicht 6,2 g 6,3 g
verfügbare Kapazitäten 500 GB; 1 TB; 2 TB; 4 TB 500 GB; 1 TB; 2 TB; 4 TB
Datentransferraten
(sequenziell laut Hersteller)
bis zu 3.500 MB/s lesend
bis zu 3.000 MB/s schreibend
bis zu 5.000 MB/s lesend
bis zu 4.200 MB/s schreibend
Belastbarkeit 800 TB 800 TB
mittlere Betriebsdauer 1.500.000 h 1.500.000 h
Garantiezeitraum 5 Jahre 5 Jahre
Artikelnummern CT500P3SSD8
CT1000P3SSD8
CT2000P3SSD8
CT4000P3SSD8
CT500P3PSSD8
CT1000P3PSSD8
CT2000P3PSSD8
CT4000P3PSSD8

Lieferumfang - Alles Nötige zur SSD dabei

Erwartungsgemäß begrenzt fällt der Packungsinhalt aus. Nicht einmal eine kleine Anleitung hat es hineingeschafft, sondern nur der Verweis auf die firmeneigene Supportseite. Grob zusammengefasst wird dort geraten, das System erst auszuschalten, dann zu öffnen, sich selbst zu erden (an einen Heizkörper greifen), die SSD einzubauen, Notebook oder PC wieder zu verschließen und dann einzuschalten. So weit, so korrekt.

Eine kleine Schraube liegt jeder M.2-SSD bei. Genau dieses Bauteil dürfte bei so manchem Gerät fehlen oder verloren gegangen sein, weshalb tatsächlich alle notwendigen Teile beiliegen. Ansonsten sind beide im Format 2280 im Grunde in jeden Laptop oder PC mit dem passenden Anschluss einsetzbar und können anschließend in Betrieb genommen werden.

Von der Beschriftung bis zu Bestückung wirken die Modelle nahezu identisch.
Von der Beschriftung bis zu Bestückung wirken die Modelle nahezu identisch.
Ohne eigene Kühlkörper bleibt das Gewicht minimal.
Ohne eigene Kühlkörper bleibt das Gewicht minimal.
Neben der Geschwindigkeit ist auch ein Gewichtsunterschied zwischen P3 und P3 Plus von 0,1 g messbar.
Neben der Geschwindigkeit ist auch ein Gewichtsunterschied zwischen P3 und P3 Plus von 0,1 g messbar.

Leistungsbewertung - Keine Sprünge mit PCIe 4.0

Die etwas schwächere Crucial P3 legt eine Punktlandung hin - zumindest beim Schreiben. Die Werte für den sequenziellen Schreibzugriff entsprachen den Angaben des Herstellers. Beim sequenziellen Lesen waren es nur 3.000 MB/s, was insgesamt ein hervorragender Wert bleibt.

Bei der Crucial P3 Plus lagen die Messwerte nicht ganz im beworbenen Bereich. Zumindest die sequenzielle Lesegeschwindigkeit fiel knapp 20 % schwächer aus als erwartet. Dennoch stellen circa 4.000 MB/s einen ordentlichen Wert dar, der abseits eines High-End-Geräts in jedem Fall genügen wird.

Es könnte nun die Vermutung naheliegen, dass es sich bei den beiden M.2-SSDs um eigentlich baugleiche Modelle handelt und die PCIe-3.0-Geschwindigkeit der Crucial P3 lediglich durch eine Limitierung des eigentlichen identischen Speichercontrollers erreicht wurde.

Dem widerspricht aber zunächst unser Test auf der Waage. Die 0,1 g Differenz sind nicht viel, aber sie sprechen für leicht unterschiedliche Komponenten. Außerdem zeigten unsere weiteren Überprüfungen deutlichere Abweichungen.

Vom Formatieren großer Bereiche über das Schreiben und Lesen mit H2testw und das schlichte Kopieren von Spiele-Ordnern des Programms Steam konnte sich die Crucial P3 Plus durchweg um knapp 50 % von der langsameren SSD Crucial P3 absetzen. Und selbst die nur für PCIe 3.0 gedachte Festplatte blieb oberhalb von 1.000 MB/s - die P3 Plus entsprechend bei knapp 1.500 MB/s.

Vom schnellen Zugriff beim Starten des Betriebssystems über das Ablegen von Spieledaten bis hin zum Kopieren und Verschieben größerer Datenmengen halten sich somit eventuelle Wartezeite spürbar zurück. 1.000 GB Videomaterial wären auf diese Weise in knapp 18 beziehungsweise 12 Minuten kopiert.

Auch wenn sich unsere Messwerte nicht direkt auf die anderen Größen übertragen lassen, deuten die Herstellerangaben auf ein vergleichbares Verhalten auch der anderen Speicherkapazitäten hin. Das gilt allerdings nicht für die 500-GB-Versionen. Die jeweils kleinsten SSDs werden mit einer deutlich schwächerer sequenziellen Schreibgeschwindigkeit von 1.900 MB/s beworben.

Keine Überraschung bei der Crucial P3: Der PCIe-3.0-Standard wird annähernd ausgeschöpft.
Keine Überraschung bei der Crucial P3: Der PCIe-3.0-Standard wird annähernd ausgeschöpft.
Kaum schneller ist die P3 Plus bei den sequenziellen Datenraten.
Kaum schneller ist die P3 Plus bei den sequenziellen Datenraten.

Einsatzgebiet - Hauptsache viel Platz

Die sequenziellen Übertragungsraten und die Werte bei den praxisnahen Kopiertests liegen in einem eher durchschnittlichen Bereich. Die Crucial P3 Plus kann für eine M.2-SSD mit PCIe 4.0 kaum überzeugen, bietet aber immerhin diesen aktuellen Standard.

So bleibt für beide Modelle festzuhalten, dass sie in sparsam zusammengestellten Systemen am ehesten zum Einsatz kommen werden. Das reicht von nahezu jedem Notebook bis hin zu Gaming-PCs auf durchschnittlichem Niveau. Immerhin genügt es beispielsweise bei vielen Spieletiteln sogar, wenn die Daten auf einer SATA-SSD hinterlegt sind. Die Geschwindigkeit der SSDs von Crucial sollten sich somit nur in seltensten Fällen zu einem Flaschenhals entwickeln.

Die Crucial P3 bringt viel Speicherplatz und schnelle Zugriffswerte für relativ kleines Geld. Zum Aufrüsten eines PCs ohne aktuellen PCIe-Standard erscheint sie als recht vernünftige Wahl.

Mit der Crucial P3 Plus kommt ein durchaus zu registrierender Geschwindigkeitsschub, auch wenn sie für PCIe 4.0 etwas schwach abschneidet. In einer Playstation 5, die zwingend PCIe 4.0 verlangt, wäre sie aber genau durch diesen Umstand eine gute Wahl. Es darf im Grunde ausgeschlossen werden, dass die PS5 die gebotenen Datenraten wirklich ausnutzen kann, aber mehr Speicher bringt die M.2-SSD trotzdem mit sich.

Und noch einen Vorteil hat die nicht ganz überragende Zugriffsgeschwindigkeit. Auch im Dauertest beim Schreiben mehrerer hundert Gigabyte blieb die Oberflächentemperatur beider Festplatten bei deutlich unter 50 °C. Gemessen haben wir mit einem Ridgid micro IR-200.

Messwerte zur Crucial P3
Messwerte zur Crucial P3
Messwerte zur Crucial P3 Plus
Messwerte zur Crucial P3 Plus

Fazit - Großer Speicher für kleines Geld

Crucial P3, P3 Plus - zur Verfügung gestellt von Micron.
Crucial P3, P3 Plus - zur Verfügung gestellt von Micron.

Die Erwartungen haben die Crucial P3 und P3 Plus weder übertroffen noch enttäuscht. Schnelles Zugreifen auf hinterlegte Daten gelingt ebenso unproblematisch wie das umfassende Kopieren und Schreiben. Mit Sicherheit lassen sich schnellere M.2-SSDs finden, was jedoch für die Systemleistung nur in den wenigstens Fällen in eine Rolle spielt.

Nicht überragend schnell, dafür bieten die Crucial P3 und P3 Plus viel Platz für einen moderaten Preis im kleinen Format.

Zudem werden die SSDs für den gebotenen Speicherplatz relativ günstig gehandelt, bieten 5 Jahre Garantie und liegen bei der Belastbarkeit über ihre Lebensdauer hinweg auf hohem Niveau. In den allermeisten Computersystemen kann damit der Speicherplatz einfach erweitert werden, ohne Abstriche befürchten zu müssen.

Feststellung: Die vorliegenden SSDs Crucial P3 und P3 Plus wurden dem Autor vom Hersteller zu Testzwecken kostenlos zur Verfügung gestellt.

Preise und Verfügbarkeit

Die von uns getestete Crucial P3 mit 2 TB kostet bei Cyberport knapp 180 Euro. Die Crucial P3 Plus gibt es für 220 Euro. Die kleine P3 mit 1 TB liegt bei nur 85 Euro. Für das Topmodell Crucial P3 Plus mit 4 TB müssen knapp 550 Euro in die Hand genommen werden.

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Autor: Mario Petzold, 14.10.2022 (Update: 15.10.2022)