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Corsair strebt Übernahme von Sim-Racing-Marke Fanatec an

Fanatec gilt als eine der führenden Marken in der Rennsimulator-Ausstattung. (Bild: Fanatec)
Fanatec gilt als eine der führenden Marken in der Rennsimulator-Ausstattung. (Bild: Fanatec)
Corsair wagt den Einstieg in die Sim-Racing-Sparte und plant, die Marke Fanatec zu übernehmen, welche in der Vergangenheit mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Die Übernahme scheint dabei nicht im Einverständnis aller Beteiligten zu geschehen.

Corsair hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der das Unternehmen bekannt gibt, die finanziell angeschlagene Simulator-Racing-Marke Fanatec übernehmen zu wollen. Grundlage dafür sei eine Vereinbarung mit der Firma Endor AG, welche die Rechte an der Marke besitzt. Um die Marke vor dem finanziellen Schiffbruch zu retten, möchte Corsair zunächst die unmittelbaren finanziellen Bedürfnisse bedienen, während man langfristig eine Übernahme aller Verbindlichkeiten in einer Höhe von etwa 70 Millionen Euro verhandelt. Damit würde die Marke dann schließlich komplett von Corsair aufgekauft werden. 

Dessen CEO, Andy Paul, lobte Fanatec als unglaubliche Marke mit treuen Kunden. Die Marke vertreibt vor allem mittel- bis hochpreisige Rennsimulator-Ausstattung wie Lenkräder, Pedale, Shifter und Wheelbases. Corsair möchte damit seine Investitionen in das Simulator-Segment erweitern und so die bisherige Produktsparte von Fanatec erweitern. Auf Reddit stieß die Nachricht bisher überwiegend auf positive Resonanz.

Angeschlagene Marke hart umkämpft

Dennoch scheint die geplante Übernahme von Corsair nicht im völligen Zuspruch aller Beteiligten zu erfolgen: Der Gründer, Hauptaktionär und langjährige Geschäftsführer Thomas Jackermeier, welcher erst im März seinen Posten räumen musste, hatte indes selbst ein Konzept zur Refinanzierung vorgestellt. Gestärkt durch einige Investoren sollte so langfristig eine Summe von 48 Millionen Euro bereitstehen. In einer Pressemitteilung am 25. April gab er zudem an, sein Unternehmen erwirtschafte wieder Profit, während ein Maßnahmenkatalog zur Umstrukturierung umgesetzt werde. Die Gründe für finanzielle Schieflage sah Jackermeier in der Chip-Krise, welche nun ausgestanden sei. 

Damit wollte er eine Rekapitalisierung nach dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) verhindern. Dieses Gesetz soll eine Umstrukturierung und Kapitalzuführung durch neue Investoren ermöglichen, bei dem bisherige Anteilseigner allerdings meist einen totalen Kontrollverlust erleben. Im Falle einer Übernahme durch Corsair könnten die aktuellen Besitzer übrigens auch leer ausgehen. Das eigentlich lukrativ wirkende Angebot des Gründers dürfte durch die Übernahme durch Corsair indessen vom Tisch sein. Dies und andere Dinge, wie etwa die Absetzung des langjährigen CEO im Rahmen einer Stillhaltevereinbarung mit den Gläubiger-Banken, erschienen manchen Insidern durchaus merkwürdig. Hinter den Kulissen spielt sich offenbar ein Machtkampf um Fanatec ab, welcher die Zukunft des Simulator-Ausrüsters durchaus noch beeinflussen könnte. 

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Autor: Tristan Hesser, 10.05.2024 (Update: 10.05.2024)