Corsair ersetzt 80 Plus-Zertifizierung durch Cybenetics
Die 80 Plus Zertifizierung gilt seit Jahren als Gütesiegel für die Qualität von Desktop-Netzteilen. In unabhängigen Tests wird dabei der Wirkungsgrad in verschiedenen Laststufen ermittelt. Je nach Ergebnis erhalten die Geräte anschließend Auszeichnungen von "Bronze" bis "Titanium". Corsair hatte seine Geräte in den letzten Jahren neben 80 Plus auch von Cybenetics zertifizieren lassen. Nun teilte der Hersteller mit, man werde in Zukunft vollständig auf die Tests von Cybenetics setzen.
Corsair lobt "umfassendere Beurteilung"
Diesen Schritt begründet das Unternehmen mit einem ansteigenden Interesse an spezifischen Informationen über Netzteile. Das Testverfahren von Cybenetics setzte laut Corsair auf genauere Testverfahren, die mehr Testdaten erheben und dabei eine realistische Nutzung besser nachstellen können. Ein großer Kritikpunkt am 80 Plus-Verfahren ist etwa die Testtemperatur von 23 Grad Celsius, welche in der tatsächlichen Nutzung häufig überschritten wird. Cybenetics testet dagegen auch die Effizienz bei höheren Temperaturen. Ebenfalls wird die Lautstärke beurteilt, was bei 80 Plus bisher nicht der Fall war. Die Einteilung der Geräuschklassen erfolgt nach amerikanischen Schulnoten von A++ bis F. Die Effizienz wird ähnlich wie bei 80 Plus in die Kategorien "Bronze" bis "Diamant" eingeteilt.
Das Ende von 80 Plus?
In ihrer Pressemitteilung hat Corsair zudem eine Grafik veröffentlicht, welche das aktuelle Produkt-Line-up für das Jahr 2024 mit den entsprechenden Cybenetics-Zertifizierungen zeigt. Ob andere Hersteller diesem Beispiel folgen werden, bleibt abzuwarten. Zwar haben in den letzten Jahren auch Unternehmen wie Thermaltake, MSI und Intel ihre Produkte mit Cybenetics zertifizieren lassen, diese haben aber auch weiterhin mit den gängigen 80 Plus-Auszeichnungen geworben.