Chrome, Firefox, Edge, Safari - Welcher Webbrowsers ist der beste für mich?
Was ist bei einem Browser wichtig?
Als Portal zum World Wide Web ist der Browser eine der meist genutzten Software auf nahezu allen Computern. Es gibt aber durchaus einige Unterschiede zwischen ihnen, manche davon sind nicht gleich auf den ersten Blick ersichtlich, aber dennoch wichtig. Andere Unterschiede wiederum sind essentiell und leicht zu erkennen. Und einige der Unterschiede zwischen den Browsern sind so hervorstechend, dass sie bei der Wahl der Software eine Rolle spielen sollten. Die Leistung fällt einem beispielsweise oft als Erstes ein, immerhin ist ein reaktionsschnelles Interface für ein befriedigendes Surferlebnis essentiell. Allerdings geht es nicht allein darum, wie schnell Seiten geladen werden können, auch der Ressourcen-Verbrauch spielt bei der Performance eine Rolle.
Nehmen wir Chrome zum Beispiel, der Browser, welcher über die die größten Marktanteile verfügt, nimmt man alle Plattformen inkllusive Apple- und Android-Geräte zusammen. Chrome ist theoretisch schnell, aber ein notorischer RAM-Verbraucher, vor allem wenn mehrere Tabs geöffnet sind. Das kann zu frustrierenden Geschwindigkeitseinbußen führen. Er verbraucht mit heftigen 500 MB auch mehr Festplattenspeicher als die meisten anderen Browser. Allerdings wird auch er noch in Sachen Systemspeicher-Verbrauch getoppt - von Apples Safari-Browser.
Leistung und Schnelligkeit sind wichtig, aber für die Nutzer heutzutage fast noch wichtiger ist die Kompatibilität. Das beinhaltet auch den Support der langen Liste an Multimedia- und Kommunikationsprotokollen, welche in allen Ecken des Internets implementiert sind. Besonders wichtig ist auch die Cross-Plattform-Unterstützung für Windows-, Apple- und Mobilgeräte. Gerade der letzte Punkt kann für Nutzer entscheidend sein, wenn sie ihre Accounts, Aktivitäten und Einstellungen zwischen Geräten wie Smartphone, Tablet, Laptop und Desktop-PC teilen wollen.
Ein Aspekt, den manche Nutzer außer Acht lassen, während andere ihn als heilig empfinden - ist Sicherheit. Das betrifft offensichtliche Punkte, wie den Schutz vor Hackern, Cryptocurrency Miners und andere Betrüger. Andererseits unterscheiden sich die Browser im Ausmaß der Kontrolle darüber, welche Daten und Informationen durch ihn geschleust werden, wodurch diese dann in die digitalen Adern des Internets gelangen. Tatsächlich ist dieser Punkt einer der wichtigsten überhaupt, wenn die Grenzen zwischen schlechter Datenhandhabe aber gleichzeitig guter Softwarefunktionalität immer mehr verschwimmen.
Einer der direktesten Wege zu einer guten Browsing-Erfahrung ist die Fähigkeit zur Anpassung durch den Nutzer, der Customization. Integrierte Funktionen wie Werbe- und Scriptblocker, VPNs, konfigurierbarer Fenster und Aussehen sowie Passwort-Manager können das Gesamterlebnis nachhaltig verbessern. Allerdings, wie wir im Folgenden feststellen werden, gehören die sichersten, nützlichsten und weniger frustrierenden Browser nicht unbedingt zu den populärsten ihrer Art.
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Chromium: Ein Quellcode, um sie alle zu beherrschen
Dieser Name dürfte bei einer Diskussion über Browser schnell in die Runde geworfen werden, und das mit Recht. Wie viele andere beliebte und aktiv unterstützte Browser basiert Chrome auf einem einfacheren Programm namens Chromium. Das Chromium-Projekt wurde von Google mit dem Ziel entwickelt, eine stabile Plattform für den eigenen und unzählige Dritthersteller-Browser zu erschaffen. In der Folge gibt es eine Vielzahl an populären und effektiven Browser-Optionen, welche allesamt auf Chromium basieren.
Als Browser ist Chromium selbst eher bieder. Sein Wert misst sich weniger als Endprodukt, sondern eher als Framework, auf dessen Grundlage die Surfsoftware konzipiert ist. Tatsächlich basieren zum Zeitpunkt des Schreibens eine signifikante Menge der beliebtesten Browser auf diesem von Google entwickelten Programm, was gut oder eher schlecht sein kann. Aber unbestreitbar ist das schiere Maß an Möglichkeiten, die Chromium Drittentwicklern gewährt, ihre Software an die eigenen Vorstellungen und die Wünsche ihrer Nutzer anpassen zu können.
Google Chrome
Als unmittelbares Ergebnis der Chromium-Bestrebungen ist Google Chrome, besonders für PC-Nutzer, heutzutage bei weitem der beliebteste Browser auf dem Planeten, auf einem Großteil aller Windowsmaschinen wird er regelmäßig ausgeführt. Trotz seiner Popularität ist er keineswegs der beste Browser. Neben dem oben erwähnten und oft kritisierten hohen Speicherverbrauch ist er auch nicht besonders gut konfigurierbar und nach einigen Updates hat man zuweilen das Gefühl, dass zusätzliche Funktionen eher verloren gehen. Zudem wird über Entwickler gesprochen, die verlangsamende Adblocker speziell für den Chrome Web Store entwickeln, eine Tatsache, auf die viele Nutzer mit Bestürzung reagieren.
Auf der anderen Seite ist Chrome besonders leicht zu benutzen, kompatibel mit einer Menge an Multimedia und Sicherheitsstandards und lädt Seiten recht schnell. Für den Normalnutzer stellt er eine passable Wahl dar, wer jedoch auch nur minimale Bedenken hinsichtlich Tracking durch Dritte (oder Google selbst, Stichwort: Fingerprinting) hat, für den lohnt sich ein Blick auf die Alternativen, selbst wenn diese ebenfalls auf Chromium basieren sollten. Und selbst wer sich nicht um Online-Sicherheit schert, sollte weiterlesen. Denn es gibt einige andere Browser, welche nützliche Funktionen aufweisen, von denen man teils nicht einmal wusste, dass es sie gibt.
Microsoft Edge
Der Nachfolger zum berühmten Internet Explorer, Microsoft Edge, wurde zunächst auf Grundlage einer eigenen Engine namens EdgeHTML entwickelt, wechselte aber im Januar 2020 zu Chromium und wurde in der Folge zum Senkrechtstarter, welcher die Welt im Sturm erobern möchte. Ok, ganz so stürmisch ist der Vormarsch nicht, aber immerhin hat er bereits Firefox in den globalen Nutzerzahlen überholt. Tests und Meinungen sprechen schon von einer ähnlichen Schnelligkeit und Kompatibilität wie Chrome, aber ohne seinen massiven Ressourcenverbrauch oder seine ständige Verbindung zu Google und seinem "allwissenden" Server.
Edge hält außerdem einen großen Vorteil für Streaming-Fans parat, die das Beste aus aus ihrer Netflix Ultra HD Option herausholen wollen: Es ist derzeit der einzige Browser, welcher den beliebten Service in 4K anbietet, alle anderen Browser steigen bei maximal 720p aus. Das, kombiniert mit einer blitzschnellen Rendertechnik, breiten Kompatibilität und geringem Rssourcenverbrauch, macht es schwer gegen Microsofts überarbeiteter Software zu argumentieren. Der Browser stellt definitiv eine erhebliche Verbesserung gegenüber seiner älteren, eigenständigen Verison dar.
...Und weitere
Zwar ist Edge eine gute Wahl, allerdings gibt es auch dazu definitiv noch gute Alternativen. Opera zum Beispiel ist recht beliebt und zudem der einzige Browser mit einem integrierten VPN. Außerdem bietet Opera viele Anpassungsoptionen und seine Render- und allgemeine Geschwindigkeit übertrifft sogar Chrome, und das trifft sowohl auf die Windows- als auch die Androidvariante zu. Oft kann man Google-Chrome-Erweiterungen auch auf Opera portieren, sodass man bei einem Wechsel von Google viele lieb gewonnenen Funktionen einfach mitnehmen kann.
Andere, weniger bekannte Alternativen können sich lohnen, vor allem wenn man es auf spezifische Funktionen abgesehen hat. Vivaldi ist wohl der Browser, der am besten anpassbar und flexibel ist. Er bietet ein gutes Interface, welches sich auch gut für Touscreens eignet und bringt eine Vielzahl an nützlichen Tools mit. Dann gibt es da noch Brave, welcher mit einem speziellen Werbemodell im Hinterkopf entwickelt wurde, bei dem die Nutzer zwar weiterhin Werbung sehen und die entsprechenden Seiten daher ihr Einkommen haben, das Tracking durch Dritte dafür aber deutlich weniger invasiv oder aufdringlich ist. Obwohl Brave als hochsicherer Browser angepriesen wird, ist er in der Tat nicht ganz ohne Kontroversen.
Firefox
Ach ja, da war ja noch einer.
Firefox ist der einsame, führende Browser für Windows und Android, welcher nicht auf Chromium basiert. Er stammt von der Non-Profit-Organisation Mozilla, welche sich Transparenz und Sicherheit seit dem ersten Tage auf die Fahnen geschrieben hat. Firefox mag in Benchmarks etwas weniger gut abschneiden als manche bereits aufgeführte Option, aber im Arbeitsalltag ist dies kaum spürbar, wenn überhaupt. Dafür bietet er eine zuverlässige Verbindung zwischen seiner mobilen und der Desktop-Version, stellt eine Großzahl an integrierten Funktionen bereit und ist mit einer Reihe an Add-Ons kompatibel.
Firefox schützt das Surfverhalten der Nutzer, indem es sich selbst weitestgehend zurückhält, z.B. bei der Datensammlung. Es ist besser als die meisten anderen Browser darin, Tracking-Anfragen Dritter herauszufiltern. Zwar kann wohl auch durch Firefox das Fingerprinting nicht komplett umgangen werden, aber nur wenige Organisationen bemühen sich mehr darum, die Privatssphäre der Nutzer beim Surfen zu schützen.
Eine besonders nützliche Funktion sind die "Container". Diese zielen speziell auf bekannte Soziale-Medien-Webseiten, welche nichts andere im Sinn haben als den Nutzer ewig im Netz zu verfolgen, also zu tracken. Sein "Facebook-Container" riegelt den datenhungrigen Online-Vampir effektiv ab und beschränkt diesen auf einen einzigen geöffneten Tab. Wird dieser geschlossen, so werden auch alle unnötigen Tracker gelöscht. Die gleichen Container erlauben es auch sich mehrfach in eine Social-Media-Plattform gleichzeitig auf demselben Gerät einzuloggen, das funktioniert nicht nur mit Facebook.
Sein integrierter Passwort-Manager gehört zu den besten. Er generiert nahezu unknackbare Passcodes und kann sie zwischen dem stationären Computer und dem mobilen Gerät teilen. Darüber hinaus ist die Unterstützung von HTML-Funktionen und Multimediaprotokollen absolut spitze. Wer ein Bewusstsein für Sicherheit und Privatssphäre besitzt, aber trotzdem nicht auf Komfort oder Geschwindigkeit verzichten möchte, liegt beim Firefox genau richtig.
Apple Safari
Natürlich wollen wir diesen extrem bekannten Browser nicht außen vor lassen, immerhin ist er der am zweithäufigsten benutzte Browser auf Mobilgeräten. Abgesehen von der optimierten Benutzeroberfläche und den leserfreundlichen Funktionen ist er in einigen Bereichen auch Vorreiter in Sachen Sicherheit und Privatssphäre, obwohl die Öffentlichkeit dies vielleicht nicht unbedingt von Apple erwartet hätte. Mit macOS Catalina und iOS 13 kommt ein robuster Schutz vor Fingerprinting, welcher Tracker davon abhält die spezifische Hardware-ID des Computers zu identifizieren. Zudem sind die spezifischen Funktionen des Apple-Accounts ähnlich zuverlässig wie die von Google Chrome und Firefox, wenn nicht sogar zuverlässiger.
Dabei ist Safari nicht nur sicher, sondern auch noch schnell, sogar auf älterer Hardware. Seine Kompatibilität ist auf dem Papier nicht die Beste, aber der durchschnittliche Nutzer wird kaum jemals eine Seite oder Mediendatei entdecken, welche der Browser nicht laden kann. Der größte Nachteil von Safari ist der, dass er für Windows-Nutzer einfach keine Option ist. Vor langer Zeit gab es einmal eine Windows-Version, aber das ist lange her. Wer jedoch irgendeines der stylischen und benutzerfreundlichen Apple-Geräte sein Eigen nennt, kommt um diese Apple-Software kaum herum.
Welcher passt nun am besten zu einem selbst?
Gut für die Auswahl des idealen Browsers für sich selbst ist, dass alle Optionen frei herunterladbar und unkompliziert nutzbar sind, zumindest vordergründig. Der schwere Teil besteht darin, dass es gleich eine ganze Reihe an Browsern gibt und sie sich auf den ersten Blick anscheinend sehr ähnlich sind.
Vermutlich haben Sie bereits einmal Chrome benutzt und wir würden dringend raten, auch einmal Firefox ernsthaft auszuprobieren. Es kann eine Weile dauern, bis man sich daran gewöhnt, vor allem wenn man lange Zeit mit nur einem Browser verbracht hat. Aber sein rundes Paket aus Sicherheit, Stabilität und Kompatibilität gehört mit zum Besten was es gibt und das alles ist auch noch gut ausbalanciert und ressourcensparend.
Es kann auch eine gute Idee sein, den neuen Microsoft Edge auszuprobieren. Hätte Microsoft sich bereits früher dazu entschlossen mit seiner Chromium-Version technisch wieder voranzugehen statt seine eigene Technik sinnlos zu pushen, dann wären seine Marktanteile heute wohl noch deutlich höher. Edge ist momentan klar der vielseitigste Chromium-Browser. Wem der Microsoft-Browser nicht zusagt, kann immer noch Opera, Vivaldi oder Brave eine Chance geben, jeder hat trotz starker Ähnlichkeiten seinen ganz eigenen Flair.
Wir sind immer daran interessiert zu erfahren, welchen Browser unsere User nutzen und warum. Lasst uns in den Kommentaren wissen, welches Eure Lieblingsfunktionen sind oder was für Euch die frustrierendsten Dinge beim Surfen darstellen. Danke fürs Lesen!