Chip-Knappheit auch bei Smartphones: Qualcomm kann nicht ausreichend Snapdragon 888 fertigen
Einem neuen Bericht von Reuters zufolge, der sich auf zwei Quellen innerhalb von Samsungs Versorgungskette beruft, soll das Unternehmen Schwierigkeiten damit haben, eine ausreichend große Menge an Qualcomm-SoCs zu bekommen. Demnach sei die Nachfrage nach den begehrten Chips über die vergangenen Monate gestiegen, während Qualcomm die Produktion aufgrund der Knappheit einiger Komponenten nicht wie gewünscht erhöhen kann.
Samsung hat daher sowohl bei Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones als auch bei Flaggschiffen auf Basis des Qualcomm Snapdragon 888 Probleme damit, ausreichend viele Chips zu erhalten. Während ein Lieferant angegeben hat, dass die Produktion von günstigeren Smartphones durch diese Chip-Knappheit bereits beeinträchtigt wurde ist bislang noch unklar, ob dies auch im High-End-Bereich gilt.
Reuters hat darüber hinaus eine Information von einem Auftragsfertiger von Smartphones erhalten. Dieser gibt an, die Fertigung von Smartphones unterschiedlicher Hersteller gekürzt zu haben, da verschiedene Komponenten von Qualcomm fehlen. Vergangenen Monat hat Xiaomi-Chef Lu Weibing die Chip-Knappheit auf dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo bereits kommentiert, und zwar mit den Worten (frei übersetzt): "Es ist keine Knappheit, es ist eine extreme Knappheit."
Die Auswirkungen machen sich bereits bemerkbar. Einerseits soll Qualcomm die Produktion einiger günstigerer Chips eingeschränkt haben, um zusätzliche Kapazitäten für den profitablen Snapdragon 888 zu gewinnen, andererseits sollen die Preise vieler Chips stark gestiegen sein. Ein Microcontroller von STMicroelectronics kostet nun beispielsweise bereits 14 US-Dollar, statt zuvor nur 2 USD.