China fördert erstmals die lokale Nutzung von Open-Source-RISC-V-Chips

Im Jahr 2019 startete die chinesische Akademie der Wissenschaften das XiangShan-Projekt mit dem Ziel, den gleichnamigen Open-Source-Chip noch in diesem Jahr einzuführen. Eine kürzliche Aktualisierung zeigt stetige Fortschritte, und nun berichten Insider mit Kenntnis der lokalen Gesetzgebung, dass die chinesischen Behörden an politischen Richtlinien zur Förderung von RISC-V-Chips arbeiten. Obwohl viele Details noch unklar sind, könnte der Entwurf bereits in diesem Monat abgeschlossen werden.

Laut Reuters zufolge haben zwei anonyme Quellen enthüllt, dass acht Regierungsstellen an der Ausarbeitung der Dokumentation beteiligt sind. Dazu gehören unter anderem die Cyberspace Administration, das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, das Ministerium für Wissenschaft und Technologie sowie die National Intellectual Property Administration. Die genannten Ministerien lehnten jedoch eine Stellungnahme zu den laufenden politischen Diskussionen ab.

Während die globale Chipindustrie derzeit von US-Unternehmen wie Intel und AMD dominiert wird, die auf proprietäre Technologien setzen, bieten RISC-V-Chips aufgrund ihres Open-Source-Ansatzes eine geopolitisch neutrale Alternative. Zudem haben sich chinesische Unternehmen wegen der geringeren Kosten verstärkt dieser Architektur zugewandt. Zu den führenden Anbietern von RISC-V-Technologien in China gehören das zu Alibaba gehörende Unternehmen XuanTie sowie das Startup Nuclei System Technology. Dank des geringeren Rechenleistungsbedarfs im Vergleich zu anderen Lösungen könnten DeepSeek-basierte Anwendungen die Nachfrage nach RISC-V-Chips sowohl in China als auch weltweit steigern.