ChatGPT vor Gericht: Australischer Bürgermeister bereitet weltweit erste Verleumdungsklage gegen AI vor
ChatGPT droht die erste Verleumdungsklage, weil er behauptet hatte, der australische Bürgermeister Brian Hood habe wegen Bestechung im Gefängnis gesessen. Der Bürgermeister von Hepburn wurde kürzlich von einigen Einwohnern darauf angesprochen, dass der Chatbot ChatGPT ihn als Schuldigen in einem ausländischen Bestechungsskandal bezeichnet hatte.
Tatsächlich war Hood aber derjenige, der vor etwa 20 Jahren zur Aufklärung des Bestechungsskandals beigetragen hatte. Denn er arbeitete Anfang der 2000er Jahre für die Note Printing Australia - eine Tochtergesellschaft der Reserve Bank of Australia und informierte die Behörden darüber, dass die Bank Beamte bestochen hatte, um Aufträge für den Druck von Banknoten zu erhalten.
Hoods Anwälte schickten am 21. März ein Schreiben an OpenAI mit der Aufforderung, die Aussagen über ihren Mandanten innerhalb von 28 Tagen zu korrigieren - bisher ohne Reaktion. Auch das Unternehmen Microsoft, das die KI im Februar in seine Suchmaschine Bing integriert hatte, hat sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert. Sollte keine Richtigstellung erfolgen, wäre dies die erste Verleumdungsklage gegen eine künstliche Intelligenz:
It would potentially be a landmark moment in the sense that it’s applying this defamation law to a new area of artificial intelligence and publication in the IT space.
- James Naughton, Partner der von Hood beauftragten Rechtskanzlei Gordon Legal
Quelle(n)
The Guardian, Bild: Conny Schneider / Unsplash (bearbeitet)