Century of Steam: Studio 346 zeigt erstmals geplante Detailverliebtheit des Multiplayer-Dampfloksimulators
Studio 346 hat erstmals öffentlich in einem Video gezeigt, welchen Anspruch das Spieleentwicklungsteam an Century of Steam (wir berichteten) anlegen wird. Zuvor war das Video bereits für Patron-Unterstützer zu sehen. Es zeigt also einen Entwicklungsstand von vor etwa vier Wochen.
Besonderes Augenmerk will das Dev-Team offenbar auf die korrekte Umsetzung der Dampfpfeifen legen. Für das Spiel sind 60 Dampfpfeifen geplant. Jede mit ihrem eigenen grafischen Design, Klang und Macken, die sie mitunter haben. Das lässt auf die ungefähre Anzahl der in dem Spiel zu integrierenden Loks schließen, auch wenn die genaue Anzahl von Studio 346 explizit nicht genannt wird.
Für die korrekte Darstellung der Sounds hat Studio 346 nach eigenen Angaben ein spezielles System entwickelt, dass den Sound korrekt in der Spielewelt simuliert, ohne auf Aufnahmen setzen zu müssen.
Mit anderen Worten: Wer ein ausgebildeter Pufferküsser ist, der wird in dem Multiplayer-Spiel andere Loks in der Entfernung an ihrem Klang erkennen können. Dazu kommt eine Berücksichtigung der Umgebung. In einem Tal kann es beispielsweise zu einer starken Echobildung kommen, was Mark "Hyce" Huber in dem Spiel auch demonstriert.
Nebenbei wird zumindest am Rande auch schon gezeigt, welche Darstellungsqualität die Unreal Engine 5 in Century of Steam bieten wird. Zwar bewegt sich bis auf ein paar Hebeln für die Dampfpfeife und einigen Kamerafahrten noch nichts, aber ein gewisser Grad an Details ist schon zu erkennen. Das gilt insbesondere für das bergige Terrain. Gebäude, der Gleisbau und Ähnliches gibt es aber noch nicht zu sehen.
Railroads Online mit besserer Kommunikation
Derweil zeigen sich beim großen Konkurrenten Railroads Online erste Ansätze einer anderen Kommunikation. Im Steam-Forum wurde das RRO-Team transparenter. Gaderol hat zudem den Entwickler auf der Gamescom interviewt. Demnach ist die Fertigstellung für 2024 geplant. Das Spiel soll auch weitere Industrien wie die Viehzucht bekommen und der bisher nur mäßig funktionierende Netzwerkcode in Railroads Online soll verbessert werden.
Bisher haben Clients erhebliche Probleme mit Rubber Banding. Die Waggons hüpfen bei Mitspielern dann im gebildeten Zug durch die Gegend und mitunter bewegen sich die Züge wie von Geisterhand, obwohl der Server davon nichts weiß. Für Mitspieler kann es dann sehr schwer werden, eine Lok überhaupt zu besteigen, da die visuelle Position der Lok beim Client nicht mit der tatsächlichen Position auf dem Server übereinstimmt.
Das Spiel ist zwar im Early Access und prinzipiell spielbar, doch insbesondere der Multiplayer-Part erfordert in Netzwerksessions erhebliches Anpassungsvermögen der Spieler, wenn etwa der Spieler auf dem Server anderen Spielern zur Hilfe eilen muss, wenn die Loks plötzlich verschwinden. Ohne Workarounds geht es derzeit nicht im Multiplayer-Modus. Im Einspielermodus ist Railroads Online hingegen gut spielbar, wenn auch sehr aufwendig.
Century of Steam ist letztendlich aus der Unzufriedenheit der Railroads-Online-Entwicklung entstanden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Railroads Online mithilfe des neuen Publishers Astragon seinen Entwicklungsvorsprung halten kann.