Capture One Pro: Neues Lizenzmodell drängt Nutzer zum Abo und verärgert zahlreiche Kunden
Wer Capture One nutzen möchte, hat aktuell zwei Optionen. Die Software wird entweder als Abonnement für 219 Euro pro Jahr bei Vorauszahlung für das ganze Jahr, bzw. 29 Euro pro Monat bei monatlicher Zahlung angeboten, oder aber als Lizenz für einen Einmalkauf für 349 Euro. Wer sich für diese Lizenz entscheidet, erhält Updates, bis die nächste, große Version von Capture One erscheint, die mit Rabatt erworben werden kann – derzeit liegt der Upgrade-Preis bei 209 Euro.
Capture One hat Bestandskunden nun per E-Mail darüber informiert, dass sich das Lizenzmodell ändert. Das Abonnement bleibt weiterhin erhältlich, ab 1. Februar 2023 gilt aber, dass Kunden, die Capture One kaufen, keinerlei Feature-Updates mehr erhalten, und selbst Fehlerbehebungen gibts nur, bis eine neuere Version veröffentlicht wurde. Das ist insbesondere deshalb problematisch, weil Capture One über die vergangenen Jahre regelmäßig wichtige Features entfernt hat, nur um diese nach Kunden-Beschwerden wieder hinzuzufügen – was künftig den erneuten Kauf der Software erfordert.
Wer eine neue Kamera kauft, deren RAW-Dateien in der gekauften Version von Capture One noch nicht unterstützt werden, muss in Zukunft erneut eine Lizenz erwerben. Die günstigeren Upgrade-Preise, die bisher angeboten wurden, sind ab Februar ebenfalls Geschichte. Stattdessen soll ein "Treue-Programm" eingeführt werden, wie dieses aussehen wird, ist aber noch nicht bekannt.
Diese Änderung dient recht offensichtlich dazu, Kunden zu drängen, auf das profitablere Abonnement umzusteigen. Kunden zeigen sich aber verärgert, wie nicht nur hunderte Kommentare auf DPreview zeigen, sondern auch verärgerte Antworten unter beinahe jedem Tweet des offiziellen Twitter-Kanals von Capture One.
The entire reason I moved to C1 was to get away from the subscription model of Adobe and now you're forcing everyone onto it? This is a bad decision.
— Cosine (@jsg_cosine) December 8, 2022