Cannon Lake stolpert auf den Markt: Das IdeaPad 330-15ICN ist das erste Notebook mit einer 10-nm-CPU
Vor ein paar Tagen, als Lenovo eine Reihe neuer IdeaPad Notebooks auf den Markt brachte, ist es passiert – das erste 10 Nanometer Laptop wurde angekündigt. Dabei handelt es sich um das Lenovo IdeaPad 330-15ICN – "ICN" steht für "Intel Cannon Lake". Für Unwissende: Cannonlake sollte einmal der nächste Schritt in der Intel-CPU-Entwicklung werden, die erste CPU-Generation, die man im 10-Nanometer-Prozess fertigt. Ursprünglich sollten diese Prozessoren noch im Jahr 2016 erscheinen
2016 ging vorbei, ebenso 2017 – von Cannon Lake keine Spur. Es stellte sich heraus, dass Intel riesige Probleme mit dem 10-Nanometer-Prozess hat. Die Yield-Rate war einfach viel zu niedrig. Deshalb hat Intel die Ankündigung von Cannon Lake mehrfach verzögert, das Tick-Tock-Release-System beerdigt und zwei außerplanmäßige Refresh-Generationen auf den Markt gebracht. Kaby-Lake und Coffee-Lake basieren auf Skylake, der 2016er-CPU-Architektur.
Cannon Lake wurde hingegen nach 2018 verschoben. Allerdings wird Cannon Lake nur in einer sehr eingeschränkten Form erscheinen. Es ist mehr als eine Art Test-Produktion zu verstehen, damit Intel den neuen Fertigungsprozess endlich in den Griff bekommen kann. Deshalb wird Cannonlake wird nur in Form von stromsparenden Dual-Core-Chips erscheinen.
Das ist auch der Grund für die sehr stille Ankündigung des ersten Cannonlake-PCs. Intel konzentriert sich auf andere Produkte, während die PC-Hersteller fast vollständig auf die Prozessoren der Serien "Coffee-Lake" und "Kaby-Lake-Refresh" setzen.
Dazu passt, dass das IdeaPad 330-15ICN ein sehr seltsames Notebook für eine solche Premiere ist, denn es handelt sich um ein Low-End-Gerät mit einer Display-Auflösung von 1.366 x 768, einer 500 GB HDD und 4 GB RAM. Einzig der Prozessor ist einigermaßen außergewöhnlich, verbaut ist der neue Intel Core i3-8121U. Dieser Dual-Core-Prozessor hat einen Basistakt von 2,2 GHz und einen Turbotakt von 3,1 GHz. Interessanterweise enthält diese CPU keine iGPU, da die integrierte GPU bei allen frühen Cannon-Lake-CPUs defekt ist. Stattdessen übernimmt die AMD Radeon RX 540 die Grafikberechnung.
Für ein abschließendes Urteil ist es vielleicht noch ein wenig zu früh. Aber es ist wahrscheinlich, dass Cannon Lake in Zukunft als einer der größten Fehlschläge für Intel gelten wird.