Cable Haunt: Schwachstelle bedroht hunderte Millionen Modems
Einem aktuellen Bericht von vier dänischen Sicherheitsforschern zufolge sind hunderte Millionen Kabelmodems angreifbar. Die Geräte sollen von verschiedenen Herstellern stammen und rund um die Welt verteilt sein. Die Gemeinsamkeit: Alle betroffenen Modems sind mit einem speziellen Chip von Broadcom ausgestattet, der als Einfallstor dienen kann.
Bei dem Chip handelt es sich um einen sogenannten Spektrumanalysator. Dieses Bauteil soll, wie die Forscher in ihrem Bericht schildern, Probleme mit der Kabelverbindung wie beispielsweise Interferenzen zu erkennen. Dieser Spektrumanalysator ist aus dem lokalen Netzwerk heraus ansprechbar, kann allerdings in diesem Fall auch von einer entsprechend präparierten Internetseite adressiert werden. Dabei ist der Angriff nicht ausschließlich auf Webbrowser limitiert.
Angreifer können schließlich einen Pufferüberlauf erzeugen. Diesen können Angreifer ausnutzen, um schadhaften Code auf dem Modem auszuführen - an dieser Stelle haben diese faktisch die volle Kontrolle über das Gerät. Dementsprechend vielfältig sind auch die Möglichkeiten, ein Hacker könnte so nicht nur die Firmware selbst manipulieren und so auch automatisierte oder manuelle Upgrades verhindern, sondern auch den DNS-Server ändern, wobei die Angreifer allerdings nicht ohne weiteres SSL/TLS umgehen können. Entsprechend gesicherte Verbindungen bleiben somit nach wie vor geschützt.
Aktuell ist nicht ganz klar, wie viele Geräte insgesamt betroffen sind, allein in Europa rechnen die Forscher allerdings mit über 200 Millionen angreifbaren Modems. Einige Hersteller haben bereits entsprechende Firmware-Updates durchgeführt.
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