CRRC plant Monorail mit Superkondensatoren statt Akkus für 2025
CRRC will insgesamt 16 Monorail-Garnituren fertigen, die ab 2025 über Superkondensatoren ihre Energie beziehen und in Chongqing zum Einsatz kommen. Die Monorails werden dementsprechend nur an wenigen Stellen der Strecke mit Strom versorgt. Normalerweise fahren Monorails mit einer Stromschiene, die Teil des Fahrweges ist. CRRC geht hier einen anderen Weg.
Der erste Zug wurde bereits am 28. November präsentiert, was allerdings bisher kaum beachtet wurde.
Die Monorail wird auf einer nur 2,3 km langen Strecke für die Chongqing Airport Group fahren. Sie schließt das neue Terminal 3B an, das 2025 eröffnen soll. Die Betreiber erhoffen sich durch die Verwendung von Kondensatoren eine um zehn Prozent gesteigerte Effizienz verglichen mit einem Monorail-System mit Stromschienen, indem die Leitungsverluste vermieden werden.
Als typischer People Mover fehlen den Fahrzeugen weitestgehend Sitzplätze. Die Züge bieten zudem sogenannte "Smart Windows". Das sind transparente Displays, die zugleich die Fensterscheiben sind. Einen entsprechenden Prototypen hatte CRRC bereits in Form eines U-Bahn-Waggons vor Jahren auf der Innotrans in Berlin gezeigt. Da Fluggäste transportiert werden, wird die Digital-Signage-Lösung wohl auch Informationen zu Abflügen bieten. Zusätzlich können die Züge die Anzahl der Fahrgäste selbst zählen.
Monorails fahren oft vollautomatisiert ohne Fahrpersonal, da dies Teil des Konzepts ist. Das ist auch bei der Variante in Chongqing der Fall. Die Züge fahren nach GoA Level 4, dem höchsten Level der Automatisierung. Dementsprechend können die Frequenzen je nach Fahrgastbedarf leichter erhöht werden.
Auch Deutschland will dieses Grade of Automation Level 4 zunehmend verwenden. Es ist Ziel des Deutsche-Bahn-Projekts Digitale Schiene Deutschland.
Superkondensatoren im Nahverkehr
Superkondensatoren, im Englischen auch als Supercaps oder Super Capacitors bekannt, sind schon länger eine interessante Alternative für die Stromversorgung im ÖPNV zur Überbrückung stromloser Abschnitte. Notebookcheck.com kennt zwei dieser Systeme.
In Nizza (Nice Tramway) hatte man sich seinerzeit für die Straßenbahnen gegen eine Stromschiene im Boden entschieden, wie dies etwa in Bordeaux, Dubai oder Sydney der Fall ist. Stattdessen setzt das System auf stromlose Abschnitte, Oberleitungen und kurze Stromschienen im Boden. Letztere sind vor allem an Haltestellen, aber auch vor Weichen mit größerer Wartezeit zu finden. Teilweise sind die stromlosen Abschnitte recht lang, vor allem in Richtung der neuen Strecke zum Flughafen von Nizza.
Etwas anders funktioniert die Circular Line in Kaohsiung im Süden Taiwans. Dort fahren die Züge weitgehend ohne Oberleitung im Kreis und werden an einigen Haltestellen beim Fahrgastwechsel aufgeladen. Die Pantographen werden also nur an Haltestellen an den Fahrdraht hochgefahren. Ausnahmen gibt es aber im Depot, wo unter Fahrdraht gefahren wird.
Davon merkt der Fahrgast in der Regel nichts. Nur an der Haltestelle LRT Depot gibt es eine kurze, etwas über eine Minute andauernde Unterbrechung für ein längeres Laden. Hier wird allerdings auch gleichzeitig Personal gewechselt.
Quelle(n)
Gojilin via Rollingstock