Business: Regierungen einigen sich auf die Ausarbeitung neue internationale Steuergesetze
Das digitale Zeitalter mit seinen oft ortsunabhängig agierenden Unternehmensstrukturen macht eine gründliche Überarbeitung der jahrzehntealten Steuerregelungen notwendig. Denn große Konzerne zahlen oftmals nicht da Steuern wo ihre Kunden sind, sondern in Ländern mit dem niedrigsten Steuersatz.
Regierungsvertreter in Sachen Steuerrecht aus insgesamt 137 Ländern haben sich nun in Paris getroffen und es ist dabei sogar eine Vereinbarung getroffen worden. In den kommenden Monaten werden die Länder neue Regelungen zur Gewinnversteuerung aushandeln und sich damit beschäftigen wo in Zukunft welche Profitanteile wie besteuert werden sollen.
Das Treffen lief über die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Für Schwierigkeiten sorgen dabei insbesondere die USA, welche die Bemühungen einzelner Länder um nationale, digitale Steuerkonzepte als Angriff auf die erfolgreichen US-Tech-Konzerne sehen. Im aktuellen Handelsstreit liegt Amerika daher nicht unbedingt nur mit China im Clinch, auch mit Frankreich gibt es Streit wegen der geplanten Einführung einer Digitalsteuer. Die USA droht mit Sanktionen. Bei dem Treffen wurde aber eine temporäre Aussetzung des Streits vereinbart.
Der Vorschlag der USA, dass Konzerne sollen selbst wählen dürfen, ob sie nach den alten oder neuen Steuerregelungen besteuert werden, stieß indes auf wenig Gegenliebe seitens der übrigen Vertreter.