Deutschland | Bundesumweltministerium: Das Smartphone - Hoher Ressourcenverbrauch, geringe Nutzungszeit
In dem Beitrag „Smartphone: Kosten und Nutzen“ hat ein Projekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit interessante Daten vorgelegt. Demnach verbraucht die Herstellung von Smartphones immense Ressourcen, deren Abbau die Umwelt schwer belastet, arbeitsrechtliche Standards gibt es oftmals nicht. Für den Zusammenbau werden sie dann über die ganze Welt verschifft. Aber schon nach weniger als zwei Jahren landen die meisten Geräte in der Schublade und werden nicht mehr benutzt. Aber es gibt Ideen wie es besser gehen könnte, und hier sind sowohl die Hersteller als auch bei deren Versagen oder Unwillen die Politik gefordert.
Die Ressourcen und Einzelteile von Smartphones haben bereits einen langen Weg hinter sich, wenn sie endlich in der Produktionsstätte zusammengesetzt werden. Entwickelt werden sie beispielsweise in Südkorea, China oder den USA, die seltenen Metallrohstoffe dazu stammen aus armen Ländern wie Peru oder Ghana, die Komponenten werden dann z.B. in China oder Malaysia zusammengebaut, schließlich geht es in die einzelnen Länder in den Verkauf und von dort in die Nutzerhände.
Laut aktuellen Daten verbleiben sie dort aber nicht übermäßig lange. Denn im kommenden Jahr gibt es ein neues Modell des gleichen Herstellers und die „Altgeräte“ verschwinden in den Schubladen oder werden bestenfalls weiterverkauft. Aber trotz Gebrauchtmarkt ist in Deutschland nur eines von zehn Smartphones älter als zwei Jahre. Ganze 128 Millionen Smartphones lagen 2018 in den Schubladen der Bundesbürger.
Diese Faktoren ließen sich abmildern, wenn man beispielsweise auf fair gehandelte Rohstoffe setzen würde, auf erneuerbare Energien bei der Produktion oder durch umweltverträglichere Materialien. Vor allem aber sollte auch die Lebensdauer verlängert werden. Der verschwenderischen Praxis der Hersteller nur noch fest verbaute Akkus zu verbauen, gehört längst ein Riegel vorgesetzt, die aktuelle Updatepolitik von Googles Android & Co sorgen für nicht mehr unterstützte Geräte nach wenigen Jahren. Komponenten sollten in Zukunft modular, reparierfähig, austauschbar und recyclebar sein, Reparaturanleitungen würden den Prozess unterstützen.