Breitbandmessung: Internetgeschwindigkeit in Deutschland oft schlechter als beworben
Der erste Jahresbericht der Breitbandmessung zeigt ein sehr ernüchterndes Resultat zu den tatsächlich erreichten Datenraten von Internetanschlüssen: Lediglich 12,4 Prozent der stationären Breitbandanschlüsse sind tatsächlich mit der vereinbarten, maximalen Datenrate angebunden, 70,8 Prozent kommen immerhin auf mindestens die Hälfte.
Abhängig ist das Ergebnis unter anderem von der Breitbandklasse. So erreichten nur 4 Prozent der mit 8 Mbit/s bis 18 MBit/s beworbenen Anschlüsse die maximale Rate, bei Anschlüssen über 200 MBit/s bis 500 MBit/s waren es wiederum 24,9 Prozent. Auch der Anbieter spielt eine große Rolle, so erreichten bei zwei Anbietern über die Hälfte der Nutzer mindestens 90 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Datenrate.
Auffällig: Insbesondere bei den Kabelnetzbetreibern fiel die Datenrate im Beobachtungszeitraum bei den abendlichen Spitzenbelastungen stark ab, da sich technologiebedingt alle Nutzer die fixe, verfügbare Gesamtbandbreite teilen.
Im Vergleich zu den stationären Anschlüssen war die Datenrate im Mobilfunk sogar noch schlechter, nicht einmal 30 Prozent der Nutzer erreichten die Hälfte der beworbenen Datenrate. Gleichwohl ist die Zufriedenheit der Kunden höhen als im Festnetz. In Letzerem waren nur 65 Prozent der Nutzer mit ihrem aktuellen Anbieter zufrieden, Mobilfunk-Kunden zu über 80 Prozent.
Als Reaktion auf den auf 159.810 Messungen basierenden Breitbandreport hat sich der Bundesverband der Verbraucherzentralen abermals für eine gesetzliche Regulierung ausgesprochen. Anbieter sollen verpflichtet werden, zukünftig auch rechtsverbindliche Angaben zur minimalen Dienstqualität zu liefern.