Breitbandmessung: Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht - Ergebnisse noch nicht zufriedenstellend
Bei der Internetgeschwindigkeit rangiert Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor ganz weit hinten. Laut Speedtest.net schafft es Deutschland aktuell bei der Geschwindigkeit für stationäre Internetanschlüsse weltweit nicht einmal in die Top 25. Ganz im Gegenteil: Speedtest verzeichnet Deutschland auf einem beschämenden Platz 44 hinter Trinidad und Tobago. Für mobiles Internet sieht es nicht viel besser aus. Deutschland landet hier hinter Oman und Malediven auf Platz 32.
Die Bundesnetzagentur ermittelt mit ihrer Breitbandmessung allerdings nicht die grundsätzliche Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von Breitbandinternet in Deutschland, sondern lediglich, ob die jeweiligen Internetanbieter ihren Kunden die versprochene Bandbreite liefern. Und auch da hakt es nach wie vor gewaltig. Neben der in Deutschland im internationalen Vergleich lahmen Internetgeschwindigkeit erhalten Kunden hierzulande oftmals nicht einmal die vertraglich vom Provider zugesicherte Bandbreite.
Das geht aus dem heute veröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung für Deutschland hervor. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, kommentiert das Ergebnis so: "Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Kunden erreichen weiterhin oft nicht die versprochene Internetgeschwindigkeit."
Hier die Ergebnisse der Breitbandmessung im Jahresbericht 2020/21 im Überblick:
Ergebnisse im Festnetz
- 83,5 Prozent der Nutzer im Download mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate (alle Bandbreiteklassen und Anbieter).
- Bei 36,5 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten.
- Die meisten Kunden (80,3 Prozent) waren mit der Leistung ihres Breitbandanschlusses zufrieden (Noten 1 bis 3).
- Weniger als 10 Prozent der Kunden bewerteten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6.
Ergebnisse im Mobilfunk
- Im Mobilfunk lag das generelle Niveau erneut deutlich unter dem im Festnetz.
- 20,1 Prozent der Nutzer (2019/2020: 17,4 Prozent) erhielten im Download mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate (alle Bandbreiteklassen und Anbieter).
- Bei 2,6 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten (2019/2020: 2,1 %).
- In höheren Bandbreiteklassen wurden tendenziell niedrigere Prozentwerte in Bezug auf das Erreichen der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate festgestellt. Die Endkunden bewerteten die Anbieter weit überwiegend mit Noten von 1 bis 3 (75,7 Prozent).
Quelle(n)
Bundesnetzagentur