Brände, Stromschläge und nutzlose Gasalarme: Amazon wird für den Verkauf gefährlicher Produkte verklagt
Amazon agiert inzwischen zwar auch als Hardware-Hersteller, ist in erster Linie allerdings ein Händler. Dabei umfasst das Sortiment inzwischen faktisch alle Warengruppe. Darunter befinden sich der US Consumer Product Safety Commission auch sehr gefährliche Produkte.
Konkret zitiert (PDF) die Consumer Product Safety Commission in der Klage unter anderem einen Sensor zur Messung des Kohlenstoffmonoxid-Gehaltes in der Luft, welcher als Warnanlage etwa bei einem undichten Kamin dienen soll. Dieser Sensor soll aber Kohlenstoffmonoxid gar nicht anzeigen können, wiegt Käufer also in trügerischer Sicherheit. Ein weiteres Beispiel sind Haartrockner, welche nicht den gültigen Schutzstandard entsprechen und Stromschläge beim Kontakt mit Wasser auslösen können.
Durchaus beachtlich ist dabei das Ausmaß: So sei der fehlerhafte Kohlenstoffmonoxid-Warner rund 24.000 mal verkauft wurden. Bei den gefährlichen Haartrocknern sollen es rund 400.000 fehlerhafte, ausgelieferte Produkte gewesen sein.
Die beiden und weitere Produkte wurden von Amazon nicht selbst hergestellt, sondern von Amazon im Rahmen des Fulfillment by Amazon-Programms von Amazon versandt. Die CPSC sieht Amazon in der Pflicht, bei gefährlichen Produkte deutlich stärker und engagierter zu reagieren als bisher.
Konkret soll Amazon in Zukunft verpflichtet werden, mit dem CPSC in Bezug auf gefährliche Produkte stärker zu kooperieren. Zudem soll Amazon in Zukunft Käufer eines defekten Produktes selbstständig und zeitnah informieren und eine komplette Rückzahlung des Kaufpreises anbieten.
Amazon hat auf die Vorwürfe und die Klage zumindest öffentlich reagiert. Gegenüber der Washington Post hat ein Amazon-Sprecher betont, eine Änderung im Umgang mit Rückrufen angeboten zu haben. Der CPSC hat ebenfalls gegenüber der Washington Post angegeben, dass Amazon die Consumer Product Safe Commission nicht als Autorität anerkennen will, welche Amazon zu Rückrufen zwingen kann.