Bluetooth LE Audio ist final, und verschafft Kopfhörern bald besseren Sound und eine längere Laufzeit
Bluetooth LE Audio wurde im Rahmen der CES im Januar 2020 angekündigt, der Standard sollte ursprünglich im zweiten Halbjahr 2020 verabschiedet werden. Das hat nicht geklappt, unter anderem, da die Pandemie den Plänen der Bluetooth SIG einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Wie The Verge berichtet, ist der Standard jetzt endlich final, die ersten Produkte mit Unterstützung für die neuen Features sollen noch vor Ende des Jahres auf den Markt kommen.
Laut der Bluetooth SIG wäre es theoretisch möglich, dass vereinzelte Produkte per Software-Update Unterstützung für die neuen Bluetooth-Features erhalten, solange die Hardware die Voraussetzungen erfüllt. Die wohl spannendste Komponenten von LE Audio ist LC3, ein neuer Standard-Audio-Codec, der SBC ersetzen soll. Anders als Qualcomm aptX oder Sony LDAC macht LC3 keine Hi-Fi-Versprechungen, stattdessen soll Audio vor allem deutlich effektiver komprimiert werden als noch mit SBC.
Laut der Bluetooth SIG klingt selbst eine LC3-Verbindung mit einer Datenrate von 160 kbit/s besser als die maximale SBC-Datenrate von 345 kbit/s. So kann die Akkulaufzeit von Kopfhörern verbessert werden, ohne Kompromisse bei der Wiedergabequalität hinnehmen zu müssen. Alternativ kann auch LC3 mit 345 kbit/s übertragen werden, um die Qualität weiter zu verbessern.
Neu ist auch Bluetooth Auracast, ein Feature, das am ehesten an ein Radiosignal erinnert – Sendegeräte können in etwa so gesucht werden wie WLAN-Netzwerke, sodass beispielsweise die Durchsagen an einem Flughafen über Bluetooth übertragen werden können. Das klappt aber auch im kleineren Rahmen, etwa wenn mehrere Bluetooth-Kopfhörer mit einem Fernseher verbunden werden. Drahtlose Ohrhörer sollen mit LE Audio ein stabileres Signal bieten, denn jeder der beiden Ohrhörer erhält eine dedizierte Verbindung zum Smartphone.