Schon seit Monaten kursieren Gerüchte, laut denen Apple eine schlanke AR-Brille im Stil der Ray-Ban Meta Smart Glasses (ca. 569 Euro auf Amazon) entwickelt. Die Brille sollte so unauffällig sein, dass diese rund um die Uhr getragen werden kann. Durch eine verkabelte Verbindung zu einem iPhone hätte Apple auf einen integrierten Akku verzichten und der Brille eine relativ starke Performance verschaffen können. Neben Lautsprechern und Mikrofonen sollte die Brille auch ein Display in die Linsen integrieren, um relevante Informationen auf Objekte in der realen Welt zu überlagern.
Nachdem frühe Prototypen den Akku eines iPhones zu schnell geleert haben, während die Rechenleistung des Smartphones für viele Features nicht ausreichend war, wurde ein Modell entwickelt, das nur in Verbindung mit Macs funktioniert. Laut eines neuen Berichts von Bloomberg konnten diese Prototypen das Management bei Apple aber nicht überzeugen, sodass das Projekt diese Woche nun endgültig eingestellt wurde. Dieser Rückschlag für Apples Vision Products Group, die auch für das Vision Pro Mixed-Reality-Headset verantwortlich ist, soll der Moral des Teams einen Dämpfer verschafft haben.
Langfristig soll Apple dennoch hoffen, eine AR-Brille auf den Markt zu bringen, die im Idealfall nicht mit einem iPhone oder einem Mac verbunden werden muss. Die Entwicklung einiger der zugrunde liegenden Technologien, wie etwa den microLED-Panels für die Linsen, soll fortgesetzt werden. Apples Vision-Sparte entwickelt derzeit sowohl einen Nachfolger von Vision Pro, als auch AirPods mit integrierten Kameras, wodurch diese AR-Features und eine Gestensteuerung bieten könnten. Intern soll Apple aber noch mit dem fehlenden Erfolg von Vision Pro zu kämpfen haben. Während die schleppenden Verkäufe auf den hohen Preis zurückgeführt werden, verwenden Käufer ihr Headset auch nicht so häufig, wie Apple erwartet hätte, sodass der Konzern dringend neue Anwendungsbereiche für Vision Pro finden muss.