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Bitzlato: Kryptobörse für Geldwäsche gesperrt, Europol nimmt 6 Personen fest, Spott und Memes im Netz

Bitzlato: Kryptobörse für Geldwäsche gesperrt, Europol nimmt 6 Personen fest, Spott und Memes im Netz.
Bitzlato: Kryptobörse für Geldwäsche gesperrt, Europol nimmt 6 Personen fest, Spott und Memes im Netz.
Das US-Justizministerium verhaftet Bitzlato-Chef Anatoly Legkodymov, weitere Behörden und Europol nehmen weitere leitende Angestellte der Kryptobörse wegen des Verdachts der kriminellen Geldwäsche in Höhe von 2,1 Milliarden Euro fest. Die Exchange-Server wurden beschlagnahmt, das Web reagiert mit Spott und Memes auf Bitzlato.

Während sich die Kryptoszene über die Sperrung der Kryptobörse Bitzlato und die Festnahme des 40-jährigen Russen Anatoly Legkodymov als Kopf des kriminellen Cryptocurrency Exchanges Bitzlato durch das US-Justizministerium mit Spott und Memes lustig macht, zeigt sich jetzt, dass Behörden und Europol offenbar tatsächlich ein großer Schlag gegen kriminelle Krypto-Geldwäscher gelungen ist.

Bei der im regulären Kryptohandel praktisch unbekannten Crypto-Exchange-Plattform Bitzlato handelt es sich laut den Ermittlungsbehörden um eine weltweit operierende, in Hongkong registrierte Kryptowährungsbörse, über die laut Europol im ganz großen Stil illegales Geld aus kriminellen Geschäften gewaschen worden sein soll. Fast die Hälfte aller Bitzlato-Transaktionen stehe im Zusammenhang mit kriminellen Aktivitäten, so Europol.

Über Bitzlato konnten Kriminelle schnell und unkompliziert, ohne Authentifizierung via Pass und Selfie, verschiedene Krypto-Assets wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash, Dash, Dogecoin und USDT in russische Rubel transferieren. Die Ermittlungsbehörden schätzen, dass über die Kryptobörse Bitzlato insgesamt Vermögenswerte im Wert von 2,1 Milliarden Euro (119 000 BTC) gehandelt wurden. Die Analyse der Ermittler ergab zudem, dass etwa 46 Prozent der über Bitzlato ausgetauschten Vermögenswerte im Wert von rund 1 Milliarde Euro mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehen.

Der wichtigste Partner der Bitzlato-Plattform für illegale Kryptowährungstransaktionen soll der im vergangenen April von deutschen und US-Ermittlern abgeschaltete Darknet-Marktplatz Hydra Market gewesen sein. Laut Europol wurden von Bitzlato-Nutzern über Hydra kriminell erbeutete Gelder aus Straftaten wie Cyberbetrug, Geldwäsche, Ransomware und Kindesmissbrauchsmaterial in Höhe von 1,5 Millionen BTC-Transaktionen abgewickelt.

Die Kryptobörse Bitzlato mietete für ihre Kryptodienste dedizierte Server bei einem Hosting-Unternehmen in Frankreich. Das koordinierte Vorgehen der Justiz- und Strafverfolgungsbehörden der verschiedenen beteiligten Länder führte zur Abschaltung der Plattform, zur Beschlagnahme der vorhandenen Finanzmittel und zu weiteren technischen Analysen.

Hier die Ergebnisse der gemeinsamen Aktion von Europol, US-Justizministerium und FBI, FIOD-ECD, den Staatsanwaltschaften von Belgien und Frankreich, sowie der Polizei in Belgien, Frankreich, Niederlande, Portugal, Spanien und Zypern:

  • 5 Personen wurden bisher festgenommen (1 in Zypern, 3 in Spanien und 1 in den USA).
  • Der Hauptverwalter wurde in den USA verhaftet.
  • CEO, Finanzdirektor und Marketingdirektor in Spanien verhaftet.
  • 8 Hausdurchsuchungen (4 in Spanien, 1 in Zypern, 2 in Portugal, 1 in den USA).
  • Beschlagnahmung der digitalen Infrastruktur des Dienstes, um weitere Analysen und Ermittlungen zu ermöglichen.
  • Beschlagnahmt wurden u. a. Krypto-Wallets im Wert von rund 18 Mio. Euro in Kryptowährung (zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts), Fahrzeuge und elektronische Geräte.
  • Mehr als 100 Konten bei anderen Krypto-Börsen wurden eingefroren, mit einem Gesamtvolumen von 50 Mio. Euro.

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Autor: Alena Matta, 23.01.2023 (Update: 25.01.2023)