Bitkom: Start-ups verlassen Deutschland wegen schlechten Finanzierungsumfeld
In Deutschland leiden aktuell immer mehr Start-ups unter einem Problem, das eigentlich schon seit Jahren bekannt ist: Fehlende Finanzierung. Das hat eine neue Studie des Branchenverbands Bitkom ergeben, die zu dem Schluss kam, dass aktuell ein Viertel aller Start-ups in Deutschland darüber nachdenken, ihren Standort aufgrund der schlechten Finanzlage hierzulande ins Ausland zu verlegen.
Bei den Problemen handelt es sich in der Regel nicht um die Startfinanzierung von Start-ups. Diese läuft dank millionenschwerer Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene mittlerweile ziemlich gut. Vielmehr tauchen die Schwierigkeiten häufig auf, wenn das Unternehmen später expandieren will. Es handelt sich also um Start-ups, die in der Regel schon profitabel sind, aber Geld benötigen, um in weitere Märkte zu expandieren und mehr Angestellte anzuheuern. Bei den 300 befragten Unternehmen kam heraus, dass hier im Schnitt 3,2 Millionen Euro Finanzierungsbedarf vorherrscht, der nicht gedeckt werden kann. Damit hat sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr sogar noch etwas verschlechtert, da letztes Jahr im Schnitt noch 3,1 Millionen Euro fehlten.
Immerhin scheint das Problem mittlerweile auch bei der Politik bzw. der aktuell regierenden Großen Koalition angekommen zu sein. So hat man sich im Koalitionsvertrag darauf verständig, künftig einen Digitalfond einrichten zu wollen, der die Situation zumindest teilweise verbessern soll. Die Lösung aller Probleme wird allerdings auch dieser Schritt nicht darstellen. Hierfür müssten auch mal die betroffenen Gesetze reformiert werden, was aktuell aber noch nicht abzusehen ist.