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CO2 speichern in Beton, der dadurch sogar besser wird

Beton ist gut formbar, stabil und langlebig. Nur die Herstellung könnte optimiert werden. (Bildquelle: pixabay/Pexels)
Beton ist gut formbar, stabil und langlebig. Nur die Herstellung könnte optimiert werden. (Bildquelle: pixabay/Pexels)
Eine kleine Modifikation bei der Herstellung hat genügt, um eine beträchtliche Menge CO2 in frischem Zement einzulagern. Durchaus überrascht waren die Forschenden von der Festigkeit ihres Produkts.

Es gab schon eine ganze Reihe an Versuchen, um Beton mit CO2 anzureichern. Das in großen Teilen enthaltene Calcium nimmt ihn gut auf, sodass sich während der Herstellung einige Gelegenheiten für eine Beimischung ergeben.

Nötig wäre dieser Schritt allemal. Das Atemgift, dessen Konzentration in der Atmosphäre durch den Menschen schon um etwa 50 Prozent zugenommen hat, wird bei der Betonherstellung in riesigen Mengen emittiert. Der gesamte Industriezweig zeichnet sich für 8 Prozent der weltweiten CO2-Produktion verantwortlich.

Nur war das Ergebnis bisheriger Versuche entweder viel zu aufwendig oder führte zu einer geringeren Materialqualität. Und das kann man sich für den Grundstoff von Brücken und Häusern tatsächlich nicht wünschen.

Mit einem neuen Ansatz sind die Northwestern University, Illinois, USA, und der Zementhersteller Cemex das Problem angegangen. Noch vor der eigentlichen Herstellung wurde Wasser nur minimal mit Zement angereichert. Diese Suspension wird anschließend karbonisiert. Das CO2 wird wie die Kohlensäure in Mineralwasser hineingepresst.

Die weiteren Schritte der Betonherstellung bleiben gleich, nur dass sich nun ein Teil des bei der Produktion ausgestoßenen CO2 wieder im verantwortlichen Produkt befindet. Besser noch: Tests mit dem neuartig hergestellten Baustoff zeigen eine leicht verbesserte Festigkeit und Haltbarkeit gegenüber klassischem Beton.

Zwei Fliegen mit einer Klappe also. Allerdings bleibt der Anteil verschwindend gering. Würde man die weltweite Produktion so anpassen, entspräche dies einer Einsparung äquivalent zu den Abgasen von circa 18 Millionen Pkw. Das Problem: Ausgestoßen wird jedes Jahr das Äquivalent der Abgase von mehr als 500 Millionen Pkw. Richtig viel und nur 4 Prozent davon kann die neue Methode derzeit kompensieren.

Aber es gibt Lichtblicke: Der Beton verliert beim Aushärten mehr als die Hälfte des ursprünglich eingelagerten CO2 wieder. Hier könnten zukünftig noch Fortschritte gemacht werden. Und die Dauer der Einspeicherung an sich spielt auch eine Rolle, schließlich haben Bauwerke aus Beton durchaus eine beachtliche Lebensdauer. Wird das eingefangene CO2 über Jahrzehnte und länger (Stichwort: Pantheon) fixiert, wäre auch dies ein Beitrag.

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Autor: Mario Petzold,  2.07.2024 (Update:  3.07.2024)