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Bekannter Tech-YouTuber erklärt PS5 für tot, will Beweis durch Eigenbau-PC zum gleichen Preis liefern und versagt auf ganzer Linie

Nach zehn Tagen hat das Video über 1,8 Millionen klicks bei rund 72.000 Likes und 2.200 Dislikes. (Quelle: Linus Tech Tips)
Nach zehn Tagen hat das Video über 1,8 Millionen klicks bei rund 72.000 Likes und 2.200 Dislikes. (Quelle: Linus Tech Tips)
Der Tech-YouTuber Linus Tech Tips wollte beweisen, dass es möglich ist, einen Gaming-PC zusammenzustellen, der nicht mehr kostet als die PS5 – aber mehr leistet. Funktioniert hat das nur auf dem Papier. Außerdem sind dafür Kompromisse nötig, die wohl kaum ein Gamer eingehen würde.

Dass ein Gaming-PC im Vergleich zu einer Spielekonsole mehr Möglichkeiten bietet, steht außer Frage. Im Hinblick auf die Kosten und die Benutzerfreundlichkeit sind PS5, Xbox Series X/S und Co. dem Computer jedoch überlegen. Der Tech-YouTuber Linus Tech Tips wollte das Gegenteil beweisen und hat dafür ein ambitioniertes Experiment gewagt: Er hat einen Gaming-PC zusammengestellt, der bei vergleichbarem Preis eine höhere Leistung als die PS5 bieten sollte. Dabei taten sich jedoch einige Schwierigkeiten auf, die der YouTuber scheinbar nicht bedacht hat. Das Projekt kann somit als gescheitert angesehen werden.

Bei den Kosten getrickst

Mit Kosten von 475 $ konnte Linus zunächst alle Komponenten zu einem Preis besorgen, der mit den Anschaffungskosten der PS5 vergleichbar sind (derzeit mit zwei Controllern für 640 Euro bei Amazon erhältlich). Möglich war das allerdings nur, weil sich der YouTuber für den Kauf gebrauchter Hardware ohne Gewährleistung entschieden hat. Folgende Komponenten wurden verbaut:

  • Mainboard: ASRock B450 Pro4 – für 40 $
  • Prozessor: AMD Ryzen 5 5600X – für 120 $
  • Grafikkarte: Intel Arc A770 – für 200 $ 
  • Festplatte: Samsung 970 EVO Plus 1TB NVMe M.2 – für 40 $
  • Gehäuse: Cooler Master CM Storm Trooper – gratis
  • Netzteil: Seasonic X-650 Gold PSU – für 40 $
  • Arbeitsspeicher: G.SKILL Trident Z RGB 3600MTs CL18 2x8GB DDR4 – für 35 $

Wirklich realistisch ist der angegebene Gesamtpreis nicht. Das Gehäuse bekam Linus aufgrund von Gebrauchsspuren nämlich kostenlos. Hierfür wären zusätzliche Kosten einzuplanen. Auch die Versandkosten für die einzelnen Bauteile sind in den 475 $ nicht enthalten – genauso wie die Kosten für das Betriebssystem und die Peripheriegeräte. Wer den PC nachbauen möchte, muss also deutlich höhere Kosten einplanen. Beim Kauf neuwertiger Hardware würde ein Preis von über 1.000 $ anfallen. 

Für die meisten Gamer keine Option

Spielekonsolen bieten den Vorteil, dass sie nach dem Auspacken sofort einsatzbereit sind. Der Zusammenbau eines PCs erfordert nicht nur technisches Verständnis, sondern auch Zeit, die nicht jeder aufbringen möchte. Wie sich gezeigt hat, konnte der Eigenbau-PC in einigen Games tatsächlich eine höhere Bildrate erzielen. Andere Spiele liefen allerdings erst nach BIOS-Anpassungen. Damit ist es unwahrscheinlich, dass sich viele Gamer finden werden, die es dem YouTuber gleichtun und sich einen PC aus gebrauchter Hardware selbst zusammenstellen, anstatt sich eine PS5 zu kaufen.

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Autor: Marius Müller, 11.03.2024 (Update: 15.08.2024)