Bayerns Grüne fordern Verkaufsverbot von Lootboxen an Minderjährige
Lootboxen sind wie Wundertüten mit zufälligen digitalen Inhalten – etwa Fußballspieler in EA Sports FC oder Waffen-Skins in Counter-Strike. Meistens können solche Lootboxen erspielt werden, was aber oft einen großen Zeitaufwand erfordert. Alternativ können Spieler sie über In-App-Käufe erwerben, was zwar nur ein paar Euro kostet, sich mit der Zeit aber zu horrenden Beträgen summieren kann. Einen Einblick in die Thematik bietet die folgende Dokumentation des WDR:
Das Bündnis 90/Die Grünen in Bayern setzen sich für ein Verkaufsverbot von Lootboxen an Minderjährige ein. Diese Forderung ist Teil ihres aktuellen Positionspapiers zur Glücksspielregulierung in Deutschland, das am 17. Juni 2024 veröffentlicht wurde. Die Grünen kritisieren, dass Lootboxen suchtgefährdende Elemente aufweisen und einen Einstieg ins Glücksspiel darstellen können. Aus Jugendschutzgründen sei ihre immer breitere Verwendung daher äußerst kritisch zu sehen.
Länder wie Belgien und die Niederlande haben bereits Verbote gegen Lootboxen erlassen. Auch in Österreich wurden die Überraschungsboxen kürzlich als illegal eingestuft. Die Forderung der Grünen stößt jedoch auch auf Widerstand. Der Industrie-Verband Game betont, dass der Kauf von Lootboxen immer freiwillig und zum Erreichen des Spielziels nicht erforderlich sei. Sie argumentieren, dass sich Lootboxen vom Glücksspiel dadurch unterscheiden, dass der Umtausch in Echtgeld nicht vorgesehen ist. Zudem seien diese „Zusatzangebote“ eine wichtige Einnahmequelle für Entwickler und Publisher, um die Preise für Spiele trotz gestiegener Produktionskosten konstant zu halten.
Ob die Forderungen der bayerischen Grünen Gehör finden, könnte sich im Rahmen der bevorstehenden Jahreskonferenz der Innenminister herausstellen, die vom 19. bis zum 21. Juni in Potsdam stattfindet.