Batterie-Pass für E-Autos kommt: Datensammlung soll Lebensdauer, Reparatur und Weiternutzung optimieren
Es sind Fragen, die vor allem Verbraucher umtreiben. Da wäre etwa die Käuferin eines gebrauchten Elektroautos und ihr Gegenpart, der Noch-Eigentümer. Wie oft wurde die Batterie schon geladen? Wie hoch ist die Restkapazität? Sind alle Zellen in Ordnung?
Zwar geben die Hersteller selbst entsprechende Informationen zu den verbauten Akkus aus. Wie die Werte zustande kommen, wie sie sich auslesen lassen und wie verlässlich sie sind, liegt aber größtenteils in der Hand der jeweiligen Anbieter.
Ändern wird sich das im Februar 2027. Dann muss jede Batterie in Elektrofahrzeugen und jeder Industrieakku mit wenigstens 2 Kilowattstunden Kapazität in der Europäischen Union über einen Batteriepass verfügen. Die Akkus in E-Bikes oder kompakte Energiespeicher für zu Hause bleiben davon also unberührt, da sie in der Regel deutlich kleiner ausfallen.
Alle anderen Batterien, also insbesondere die zu erwartende steigende Zahl an Akkus in Elektroautos, muss eine ganze Reihe an Informationen bereitstellen.
Das beginnt bei den eingesetzten Rohstoffen und deren Herkunft. Die Leistung und Haltbarkeit, die Möglichkeit, den genauen Batteriezustand zu erfahren, oder auch Informationen zur Rezyklierbarkeit und der Reparierbarkeit müssen hinlegt sein. Wie die Batterie zerlegt werden kann und welche Teile getauscht werden können, muss als verlässliche Demontageanleitung ebenfalls hinterlegt sein.
Alle Informationen sollen verifizierbar sein. Sie dienen als wichtiges Argument bei einem Verkauf eines gebrauchten E-Autos. Sie sollen das Reparieren überhaupt möglich machen. Auch eine nachträgliche Nutzung und schlussendlich das Recycling können so wesentlich erleichtert werden.
Angelegt ist die aktuelle Startphase, die bis Anfang 2025 abgeschlossen sein soll, als branchenübergreifendes Projekt. So finden sich in der Liste der Beteiligten etwa Audi, BMW und Mercedes-Benz, aber auch RWE oder der für Zertifizierungen und Normen bekannte VDE.
Noch wird die genaue Umsetzung beraten. Auch die Anzahl der erfassten Daten und deren konkrete Bereitstellung sind noch nicht endgültig beschlossen.
Und eines ist klar: Günstiger werden die Batterien dadurch sicherlich nicht. Dafür dürften die Lebensdauer der Akkus durch Reparierbarkeit und Informationen zur exakten Zusammensetzung genauso steigen wie ihr Wiederverkaufswert.
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