Bastler verwandelt 55 Jahre alte Leica M2 per Raspberry Pi in digitale Kamera
Der elektromechanische Ingenieur und Fotograf Michael Suguitan zeigt im unten eingebetteten Video seine "Leica MPi". Dabei handelt es sich um eine Leica M2, die mithilfe eines Raspberry Pi in eine Digitalkamera verwandelt wurde. Die Leica M2 Messsucher-Kamera wurde zwischen 1957 und 1968 gefertigt, die Kamera ist daher mindestens 55 Jahre alt.
Die Elektronik der Leica MPi kombiniert einen Raspberry Pi Zero W (ca. 45 Euro auf Amazon) mit einer Raspberry Pi High Quality Camera, die einen 12 Megapixel Sony IMX477 Sensor im 1/2,3 Zoll Format besitzt. Dieser Sensor wird anstelle der Filmrolle in der Kamera platziert, die Leica M2 wird dadurch nicht beschädigt, der mechanische Verschluss und der manuelle Messsucher-Fokus bleiben erhalten.
Um dies zu ermöglichen, wird der Verschluss über den Blitz-Synchro-Anschluss der Leica M2 mit dem Single-Board-Computer verbunden, während die Position des Sensors exakt mit analogem Film übereinstimmen muss, damit der Fokus stimmt. Nachdem selbst die Pixii als günstigste digitale Messsucher-Kamera am Markt inklusive Mehrwertsteuer über 3.200 Euro kostet, zeigt die MPi, dass eine digitale Leica M mit ein wenig Geschick deutlich günstiger gebaut werden kann.
Dieses Setup hat vor allem zwei Nachteile. Erstens führt der kleine Sensor zu einem Verlängerungsfaktor von etwa 5,5, wodurch selbst ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit einer Brennweite von 12 mm das Bildfeld eines leichten Tele-Objektivs darstellt. Zweitens musste das Bajonett der Raspberry Pi-Kamera samt AA- und Infrarot-Filter abgenommen werden, damit der Platz reicht, sodass Fotos bei Tageslicht einen extremen Magenta-Farbstich aufweisen – am Tag eignet sich die Kamera daher nur für Schwarzweiß-Fotos.