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Bankkonten: Neue Maestro-Karten werden noch immer ausgegeben

Die Commerzbank gibt weiter Maestro-Karten aus. (Bild: Commerzbank)
Die Commerzbank gibt weiter Maestro-Karten aus. (Bild: Commerzbank)
Eigentlich sollte es seit Anfang Juli keine neuen Maestro-Bankkarten mehr geben. Doch so schnell passiert das nicht. In der Praxis bekommt man sie aber immer noch. Viele Banken bewerben sogar noch aktiv Konten mit Maestro-Badge auf der Karte.

In den vergangenen Monaten gab es viele Berichte, dass Mastercard mit dem 1. Juli 2023 Schluss macht mit dem Maestro-Bezahlsystem. Bei Mastercard heißt es dazu offiziell: "Daher gestattet das Regelwerk von Mastercard ab Juli 2023 keine Neuausgabe von Bezahlkarten mit Maestro-Funktion mehr."

Vorhandene Maestro-Karten behalten natürlich in der Regel ihre Gültigkeit. Für das Bezahlen im europäischen Raum (und darüber hinaus) sind diese noch immer gut nutzbar. Es gibt aber Ausnahmen. Die Bank Santander hat zum Ende des Julis sogar gültige Maestro-Karten ungültig gemacht und sich dabei auch gleichzeitig von der Girocard in großen Teilen getrennt. Es gibt sie dort aber noch für einen Aufpreis.

Doch gibt es wirklich keine neuen Maestro-Karten mehr? Notebookcheck.com selbst hat zwei Fälle entdeckt, in denen Maestro-Karten noch Ende Juli und Anfang August ausgeliefert wurde. Die Commerzbank bewirbt beispielsweise aktiv ein Konto mit Girocard- und Maestro-Funkion. Es handelt sich dabei um ein Nachfolgekonto für die auslaufenden Bahncard-Kreditkarten, die von der Commerzbank ausgegeben wurden.  Ende Juli bekam Notebookcheck.com eine solche Karte mit beiden Logos zugestellt.

Ähnliches gilt offenbar auch bei der Neobank N26. Die Webseite zur Maestro-Karte ist weiter prominent auf der Startseite verlinkt. Zudem verschickt N26 auch an Bestandskunden neue Maestro-Karten, wenn diese abgelaufen sind, wie Notebookcheck.com bestätigen kann. Eine Besonderheit der N26-Karte: Sie hat kein Co-Badging. Sollte ein Bezahlterminal nur die deutsche Girocard unterstützten, was es vereinzelt gibt, lässt sich damit nicht zahlen.

Bei der Deutschen Bank ist Ähnliches zu beobachten. Ende Juni 2023 bekräftigte die Bank weiterhin, Maestro zu unterstützen. Dort hieß es: "Auch von der Deutschen Bank neu ausgegebene Debitkarten werden daher bis auf Weiteres mit der Maestro-Funktion ausgestattet und sind bis zu deren Ablaufdatum einsetzbar".

Die Neobank Bunq bietet ebenfalls weiterhin auf seiner Homepage Maestro-Karten an.

Mastercards Plan, möglichst schnell das Zahlungssystem Maestro zumindest in Europa zu ersetzen, ging damit erst einmal nicht auf. Unklar bleibt auch, wann Mastercard seine neuen Regeln durchsetzen wird. Allzu hartes Vorgehen hat nämlich auch Nachteile, denn einige Banken entschieden sich zwar Maestro aufzugeben, gingen dann aber zur Konkurrenz Visa.

Das Mastercard nicht sofort die Regeln umsetzen wird, war allerdings absehbar, wie etwa nocash.blog schon Anfang Juli schrieb. Solche Fälle gab es in der Vergangenheit auch schon.

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Autor: Andreas Sebayang,  4.08.2023 (Update:  4.08.2023)