Australien: Provider sollen Kunden vor Viren schützen
Schadprogramme sind nach wie vor ein massives Problem: Verschlüsselungstrojaner behindern den Zugang zu eigenen Daten, Bot-Netze erfordern teure Schutzmechanismen gegen DDoS-Attacken und können unter geeigneten Bedingungen ganze Staaten vom Internet abschneiden. Der volkswirtschaftliche Schaden soll im Jahr 2015 ganze 500 Milliarden US-Dollar betragen haben.
Der australische Minister für Cybersicherheit, Dan Tehan, fordert nun in einer Beitrag der Zeitung The West Australian, dass Internetanbieter ihre Kunden stärker gegen solche Bedrohungen schützen sollen, indem etwa entsprechende Datenpakete gar nicht erst ausgeliefert werden. Kunden sollen diese eingebauten Schutzmechanismen allerdings auf Wunsch auch deaktivieren können.
Was angesichts der massiven Bedrohung durch Malware durchaus sinnvoll klingt, ist zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nur eine erste Idee, da noch keine Gespräche zwischen Providern und Regierung stattfinden.
Ob ein solcher Virenschutz auch in Europa realisierbar wäre, ist unklar. Streng genommen handelt es sich beim der Blockierung von bestimmten Datenpaketen um einen Verstoß gegen die Netzneutralität. Ob ein freiwilliger Verzicht der Kunden auf diese statthaft wäre ist ebenso wie die technische Realisierbarkeit ungewiss.
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