Ausstieg aus dem PC-Geschäft: Toshiba verkauft Laptop-Sparte an Foxconn-Tochter Sharp
Die Konsolidierung des PC-Marktes setzt sich fort, ein weiterer etablierter und bekannter Hersteller wird die PC-Entwicklung hinter sich lassen: Laut übereinstimmenden Medienberichten verkauft Toshiba sein PC-Geschäft an Sharp.
Toshibas PC-Sparte fährt dem japanischen Hersteller seit Jahren rote Zahlen ein, weshalb man schon länger nach einem Käufer sucht. Vor ein paar Jahren evaluierte man auch eine mögliche Fusion mit Fujitsu und Vaio, der ausgegliederten PC-Sparte von Sony, diese Gespräche scheiterten aber. Nachdem andere große japanische Hersteller wie NEC und Fujitsu ihr PC-Geschäft an Lenovo verkauft haben, verlässt damit nun einer der letzten unabhängigen japanischen PC-Hersteller den Markt, von den bekannteren Marken verbleiben nur noch Panasonic und Vaio. Der Verkauf beendet auch eine lange und traditionsreiche Geschichte, denn Toshibas Dynabook war eines der ersten kommerziellen Laptops, es erschien im Jahr 1985.
Für Sharp, inzwischen selbst eine Tochterfirma von Foxconn, ist das Geschäft dagegen ein Schnäppchen, man bezahlt lediglich vier Milliarden Yen, was umgerechnet 36 Millionen US-Dollar sind. Toshiba bietet für Sharp bzw. Foxconn die Möglichkeit, künftig selbst verstärkt ins Endkundengeschäft einzusteigen, was ein erklärtes Ziel von Foxconn ist. Toshiba hat insbesondere bei Business-Kunden noch einen treuen Kundenstamm. Foxconn ist einer der größten ODM-Hersteller von Technik-Produkten wie Laptops, Tablets und Smartphones, dieses Geschäft wirft aber vergleichsweise geringe Margen ab.
Der Deal wurde heute bekannt, der Verkauf soll noch dieses Jahr, genauer gesagt bis zum Oktober 2018, über die Bühne gehen. Sharp übernimmt 80 % der Anteile an Toshibas PC-Geschäft, 20 % verbleiben bei Toshiba.