Ausprobiert Gazelle Ultimate C380 HMB E-Bike - Entspannter Alltagsbegleiter
Anfang des Jahres präsentierte der niederländische Hersteller Gazelle drei neue Modelle in der Ultimate-Linie. Diese Sparte soll sportlich orientierte Trekking-Räder bieten. Das getestete Ultimate C380 HMB ist das Spitzenmodell mit stufenloser Enviolo-Nabenschaltung und Gates-Riemen.
Daneben gibt es noch ein C5 HMB mit Shimano-Nabenschaltung und ein T10 mit 10-Gang-Kettenschaltung. Das C380 gibt es ausschließlich in blau, dafür stehen zwei Rahmenvarianten zur Verfügung. Das Modell mit Diamantrahmen bietet der Hersteller in vier Größen an, beim Rahmen mit tiefem Einstieg sind es sogar fünf Größenoptionen. Das Testrad hat einen Diamantrahmen in Größe 57cm, der Tester ist 185 cm groß.
Ausstattung und Optik - Gazelle liefert ein umfassendes Paket
Beim ersten Blick auf das Gazelle Ultimate C380 fällt die klare Linienführung auf. Besonders gelungen ist die Kabelführung: alle Züge und Leitungen werden seitlich kurz hinter dem Lenkkopf in den Rahmen geführt, nichts stört oder klappert. Zudem macht die Lackierung einen äußerst hochwertigen Eindruck. Der Lack hat einen schönen Glanz, im Test kam es zu keinen Kratzern oder Macken. Einzig die Akku-Abdeckung ist aus schwarzem, unlackierten Kunststoff und fällt somit optisch auf.
In der Standard-Ausfertigung liefert Gazelle die Ultimate-Räder mit 500 Wh großen Akkus aus, auf Wunsch und gegen 200 Euro Aufpreis findet allerdings auch ein Energiespeicher mit 625 Wh im Unterrohr Platz. Der Akku kommt ebenso wie der Motor und das Display von Bosch. Ein Performance Line Motor sorgt mit bis zu 75 Nm Drehmoment für Unterstützung beim Pedalieren. Die Fahrdaten werden auf einem Kiox300-Display farblich dargestellt.
Geschaltet wird mit einer stufenlosen Nabenschaltung von Enviolo. Sie wird über einen Drehgriff am Lenker bedient. Die Kraftübertragung zwischen Kurbel und Hinterrad gewährleistet ein Gates-Riemen der nahezu wartungsfrei ist.
Ausstattung | |
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Schaltung | Nabenschaltung, Enviolo Trekking Manual |
Bremsen | Magura MT-C4, 180/ 160 mm |
Akku | 500 Wh / 625 Wh gegen Aufpreis |
Motorleistung | 250 W |
Max. Drehmoment | 75 Nm |
Gesamtgewicht (mit Pedalen) | 25,8 Kg |
Die weitere Alltagsausstattung ist umfassend: Lichtanlage, Schutzbleche, Rahmenschloss und Seitenständer liefert Gazelle ab Werk. Auch ein massiver Gepäckträger mit 25 Kilogramm Zuladung ist verbaut. Darin ist das Rücklicht integriert, dass für bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr weit in die Seiten gezogen ist.
Der Akku kann einfach entnommen werden, er ist über ein Schloss gesichert, der Schlüssel gleichschließend mit dem Rahmenschloss. Ist eine Steckdose in der Nähe, kann auch die gut zu erreichende Außenladebuchse genutzt werden.
Im Vergleich zum Vorjahresmodell wanderte der Frontscheinwerfer vom Lenker an die Gabelbrücke. Dadurch wird der Ausleuchtung der Straße etwas schlechter, dafür ermöglicht es die Montage von Lenkertaschen oder Körben. Eie Fern- oder Bremslichtfunktion bietet das Ultimate C380 nicht.
Smarte Funktionen - Bosch Smart-System
Gazelle setzt auf das Komplettpaket von Bosch. Alle Komponenten unterstützen das aktuelle "Smart-System" des Herstellers. Somit sind Motor, Bedieneinheit, Display und Akku miteinnander vernetzt und können über die "eBike Flow App" angesteuert werden. Die Software zeigt nicht nur den Akkustand an, sondern auch die Software-Versionen der verschiedenen Bauteile. Über die App können Updates installiert werden, aber auch eine Anpassung der Fahrprogramme an individuelle Vorlieben ist möglich.
Über diese Updates bringt der Hersteller auch neue Funktionen auf die Bauteile - etwa vor kurzem eine Navigationslösung für das verbaute Kiox300-Display. Damit können auf dem Smartphone geplante Strecken mit dem Rad abgefahren werden, das Display zeigt die Entfernung zum nächsten Richtungswechsel und gibt mit Pfeilen Navigationshilfen.
Darüber hinaus kann das System zur Diebstahlsicherung genutzt werden. Werden die entsprechenden Funktionen in der App aktiviert, kann der Standort des Rads per App verfolgt werden. Außerdem gibt das Rad akkustische Warnsignale ab, wenn es bewegt wird, obwohl es gesperrt ist. Zudem kann die Motorsteuerung per App blockiert werden.
Unterwegs - Ultimate C380 als entspannter Gleiter
Auch wenn der verbaute Performance Line Motor nicht der stärkste Antrieb von Bosch ist, hat das Ultimate C380 einen mächtigen Bizeps. Bei passend gewählter Unterstützungsstufe sind schnelle Ampelsprints gar kein Problem. Der Charakter des Rades ist jedoch ein anderer: Es ist ein souveränder Gleiter.
Die recht schmalen Schwalbe-Reifen rollen angenehm leise über Asphalt- und Schotterstrecken. Der Lenker ist recht schmal, bietet aber eine angenehme Kröpfung und sorgt im Zusammenspiel mit dem verstellbaren Vorbau für eine aufrechte, leicht nach vorne geneigte Sitzposition. Damit sind auch ausgedehnte Touren möglich. Unterstützt wird das Wohlfülklima von ergonomischen Flossengriffen.
Zu diesem entspannten Charakter passt auch die Enviolo-Schaltung. Sie ist sehr fein einstellbar, so dass jeder seine Wohlfühl-Trittfrequenz findet. Hat man dann beim Anhalten vergessen herunterzuschalten, ist auch das kein Problem, denn die Nabe lässt sich im Stand bedienen. Für Schaltwechsel sollte leicht der Druck vom Pedal genommen werden, dannn überzeugt das System mit geringen Bedienkräften am Drehgriff.
Die Übersetzung ist sehr lang ausgelegt. Kurze Anstiege und Steilstücke sind dank Motorunterstützung dennoch kein Problem. Für lange Bergetappen ist diese Konfiguration jedoch nicht gedacht. Dafür glänzt das Rad auf schnellen Bergabpassagen. Weit über die Unterstützungsgrenze hinaus lässt sich das Rad beschleunigen. Über alle Zweifel erhaben ist dabei die Stabilität. Selbst sehr zügig gefahrene Kurven oder überfahrene Unebenheiten lassen das Rad vollkommen kalt. Es vermittelt dadurch sehr viel Sicherheit. Auch ein voll beladener Gepäckträger bringt keinerlei Unruhe ins Rad.
Zu grob sollte der Untergrund allerdings nicht sein, denn die Reifen des Ultimate C380 sind relativ schmal. Gut gefällt uns die Bremsleistung des Rades. Die Magura MT-C4-Scheibenbremse arbeitet mit zwei Kolben und bringt das Gazelle jederzeit sicher zum Stehen. Dabei vermittelt sie ein transparentes Bremsgefühl. Gut gelöst ist zudem die Griffweitenverstellung an den langen Hebeln. Sie funktioniert werkzeuglos und bietet einen großen Verstellbereich.
Fazit - Gazelle Ultimate mit Vollausstattung
Das Gazelle Ultimate C380 ist vielseitig. Es überzeugt sowohl als Alltagsbegleiter mit Vollausstattung als auch als bequemes Touren-Rad.
Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen und ist durchweg hochwertig. Das Rad rollt sehr gut, der Antrieb ist kraftvoll und leise.
Das Smart-System von Bosch bietet Anpassbarkeit an individuelle Wünsche, Diebstahlsicherung und einen wachsenden Funktionsumfang.
Alpinisten und sehr sportliche Fahrer sollten sich besser die Variante mit Kettenschaltung anschauen. Für alle anderen kann die stufenlose Enviolo-Kettenschaltung ein echter Komfort-Gewinn sein.
Preis und Verfügbarkeit
Die hochwertige Ausstattung schlägt sich auch im Preis nieder: 4290 Euro verlangt Gazelle für das Ultimate C380 im eigenen Online-Shop. Dafür liefert der Hersteller aber auch eine sehr gute Verarbeitung inklusive einer tollen Lackqualität und 10 Jahre Garantie auf den Rahmen.
Das Rad ist sofort verfügbar und wird nicht nur online, sonern auch im lokalen Fachhandel vertrieben.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.