Ausbau der Wind- und Solarenergie so schnell wie nie
Von gerade einmal 0,2 Prozent im Jahr 2000 hat sich allein der Beitrag von Windkraftanlagen und Photovoltaik weltweit auf mehr als 13 Prozent erhöht, Stand 2023. Das geht aus dem Jahresbericht des Thinktanks Ember hervor, der die Entwicklung der globalen Energieerzeugung dokumentiert.
Mittlerweile liegt der Anteil erneuerbarer Energiequellen dank eines hohen Anteils an Wasserkraftanlagen bei 30 Prozent. Nimmt man Kernenergie, die immerhin CO2-frei betrieben werden kann, und Biogas sowie Erdwärme hinzu, liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent. Für das Wachstum des gesamten Sektors sind aber fast ausschließlich Wind- und Solarenergie verantwortlich.
Laut Bericht lag der Zuwachs hier bei circa 500 Terawattstunden, was annähernd dem Verbrauch eines großen Industrielandes wie Deutschland oder Kanada entspricht. Nimmt man die bereits für 2024 bekannten und geplanten Anlagen, soll sich der Zuwachs für das aktuelle Jahr sogar auf annähernd 1.000 Terawattstunden verdoppeln.
Das hat den Ausbau fossiler Energieträger zwar nicht gestoppt, aber sichtbar verlangsamt. In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil um etwas mehr als 1 Prozent. In den zehn Jahren davor waren es mehr deutlich mehr als 3 Prozent. Das entspricht einer Verlangsamung um ungefähr 60 Prozent, während im gleichen Zeitraum die Energieproduktion aus Wind und Sonne vervierfacht wurde.
Mittlerweile liegt die Ausbaumenge in dem Bereich, der jährlich zusätzlich benötigt wird. Während unter anderem OECD-Länder ihren Gesamtverbrauch größtenteils senken konnten, steigt er in anderen Teilen der Welt an. Schon 2024 ist jedoch davon auszugehen, dass deutlich mehr Windkraftanlagen und Solarzellen installiert werden, als benötigt werden. So können ab diesem Zeitpunkt tatsächlich andere Energiequellen abgeschaltet werden.
Zudem lässt sich der Mehrbedarf zum überwiegenden Teil auf den Verbrauch von Elektroautos, Wärmepumpen und Klimageräte zurückführen. Allein 2023 kamen 14 Millionen E-Autos weltweit hinzu, sodass nun etwa 40 Millionen unterwegs sind. Die weitere Erhöhung der Stromproduktion ist also dringend notwendig. Wobei das Ziel von 60 Prozent erneuerbarer Energieversorgung bis 2030 laut Bericht von Ember anhand der derzeitigen Trends tatsächlich erreicht werden könnte, auch wenn das eine weitere Verdreifachung bedeuten würde, wenn man den steigenden Bedarf nicht außer Acht lässt.
Positive Nebeneffekte sind hier aber noch gar nicht berücksichtigt. So weisen E-Autos und Wärmepumpen beispielsweise eine viel höhere Effizienz im Vergleich zum fossil betriebenen Pendant auf. Selbst bei der Verstromung von Erdgas oder Kohle für diese Zwecke wird der CO2-Ausstoß gesenkt, wenn auch nur ein wenig. Kommt der Strom allein aus Erneuerbaren, was wohl 2024 zum ersten Mal vollständig der Fall sein wird, fällt die Bilanz bei den Emissionen noch einmal deutlich positiver aus. Gar keine schlechten Aussichten.
Quelle(n)
Ember via CarbonBrief