Aus Protest: Wikipedia heute offline - Jodel ohne Farben
"Artikel 13 der neuen Urheberrechtsreform der EU". Mit diesen Worten bringt man aktuell eine Menge Leute, besonders aus dem jungen Altersspektrum, gewaltig auf die Palme. So sieht der aktuelle Entwurf der neuen Urheberrechtsreform der EU vor, dass Internetplattformen künftig für die Inhalte ihrer Nutzer haften müssen und entsprechende Maßnahmen ergreifen sollen, um Urheberrechtsverletzungen zu verhindern. Als solche "Maßnahme" bleibt den meisten Plattformen eigentlich nur die Einführung von sogenannten Upload-Filtern übrig. Diese werden die Posts der Nutzer auf Plattformen noch während dem Upload-Prozess filtern, überprüfen und gegebenenfalls blockieren. Das Problem: Diese Filter funktionieren in der Regel mehr schlecht als recht. So ist es für einen Algorithmus teilweise unmöglich festzustellen, ob es sich bei einem Video um eine legal Parodie oder um eine Urheberrechtsverletzung handelt.
Kurz vor den großen Demos am Samstag, die europaweit gegen Artikel 13 stattfinden sollen, haben sich nun diverse große Internetplattformen in die Diskussion eingeschaltet. So hat Wikipedia, die größte und bekannteste Internet-Enzyklopädie weltweit, für heute den Betrieb eingestellt und weist Nutzer beim Aufruf der Seite lediglich auf die Gefahren von Artikel 13 hin. Auch die unter Studenten beliebte Plattform Jodel nutzt heute seine Reichweite, um seine Nutzer auf die Gefahren der Reform hinzuweisen. Dies tun die Entwickler indem sie bei sämtlichen Posts die Hintergrundfarbe auf schwarz gestellt haben und man beim Start der App als erstes einen großen Hinweis auf Artikel 13 vor sich hat. Auch große Informatik-Plattformen wie selfhtml.org haben heute den Betrieb unter Verweis auf Artikel 13 eingestellt.
Wenn sie weitere Informationen zur neuen Urheberrechtsreform und deren Gefahren haben möchten, finden sie hier einen Artikel, der sich näher mit dem Thema auseinandersetzt.
Quelle(n)
Jodel