Aus Platzmangel: Ungewöhnliche Solarparks auf stillgelegten Mülldeponien, Golf- und Parkplätzen
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur entfallen bereits drei Viertel der Kapazitäten für erneuerbare Energien auf Solarenergie, und allein in diesem Jahr werden es mehr als 500 Gigawatt sein. Doch Photovoltaik-Anlagen nehmen viel Platz ein: etwa fünf Hektar werden für ein Megawatt an Leistung benötigt.
Städtebauer und Landschaftsarchitekten müssen also immer kreativer werden, um nach Möglichkeit ungenutzte Flächen zu verwenden, wie etwa stillgelegte Mülldeponien, Parkplatzdächer, ehemalige Golfplätze, Seen oder Gebäudewände.
Bei Privatpersonen hingegen erfreuen sich kompakte Balkonkraftwerke immer größerer Beliebtheit und es gibt einen Trend zu Mini-Solarpanels für Gadgets wie Smartphones, kleine Ventilatoren oder mobile Camping-Lampen, um die eigene Autarkie zu erhöhen und dabei gleichzeitig das Klima zu schonen.
Parkplätze und Garagen
Parkplatz-Überdachungen aus Solarmodulen spenden nicht nur Schatten, sondern können auch direkt zum Aufladen von E-Autos genutzt werden. DSD Renewables aus New York hat beispielsweise die Parkplätze der Rutgers University in New Jersey mit Modulen ausgestattet und ein 6,5-Megawatt-Überdachungsprojekt bei Caesars Entertainment Casino sowie viele weitere Projekte in den USA mit rund 200 Megawatt vorangetrieben.
Golfplätze und Seen
Doch auch stillgelegte Golfplätze sind ein beliebter Einsatzort für Solarfarmen, da die Flächen bereits gerodet und zudem flach sind. Ob es in Hinblick auf den Klimaschutz nicht sinnvoller wäre, solche Gebiete wieder aufzuforsten, sei dahingestellt.
Ein weiteres bekanntes Beispiel sind die schwimmenden Solarparks, die weltweit auf verschiedenen Seen mit über 6.000 lokalen, völlig autarken Stromversorgungssystemen errichtet worden sind. So nutzt der treibende Solarpark in China in Huainan mehr als 500.000 Module von Herstellern wie Ja Solar sowie Wechselrichter von Sungrow auf einem künstlichen See in einem ehemaligen Kohlebergwerk. Die Fläche, die von den Solarpanels eingenommen wird, entspricht in etwa der Größe von 400 Fußballfeldern.
Müllhalden
In den USA schafft der Inflation Reduction Act Anreize für Unternehmen wie etwa Finanzierung oder Programme zur Beschleunigung des Übergangs zu einer sauberen Energiewirtschaft, um Solarprojekte auf Brachflächen wie etwa Deponien zu errichten. Ben Jones von DSD, der in Bethel, New York, einen 4,3-Megawatt-Solarpark auf einer Deponie eröffnet hat, um Treibhausgasemissionen zu verringern und Energieausgaben des kommunalen Betriebs zu senken, erklärt:
Da es sich um toten Raum handelt, der nicht bebaut werden kann, kann man genauso gut einen Solarpark bauen.
Gebäudefassaden
Doch auch langweilig Fassaden von diversen Gebäuden stellen einen attraktiven Ort für künstlerische Solarprojekte dar. So veranstaltet Land Art Generator regelmäßig Wettbewerbe für Solar-Künstler.
Die Installation aus Solarmodulen "Arch of Time" vom Berliner Künstler Riccardo Mariano spendet Schatten, sowie Energie, um 40 Häuser mit Strom zu versorgen und wird nächstes Jahr in Houston eingeweiht. Das Design des Kunstwerks ist von einer Sonnenuhr inspiriert, wobei im Gegensatz dazu hier die Zeit nicht mit Schatten sondern durch Sonnenlicht angezeigt wird.