Auch Abfallstandorte können für 5G und Co genutzt werden
Vantage Towers, eine Ausgründung von Vodafone, die 83.000 Sendemasten betreibt, sucht nach neuen Möglichkeiten für Sende- und Empfangsstandorte. Das Unternehmen, das nicht nur für Vodafone, sondern auch für alle anderen seine Infrastruktur bereitstellt, hat derzeit in Spanien ein Projekt in der Planung, das Standorte von Mülleimern für Funktürme vorsieht.
Das Projekt stellte Vantage Towers auf der Smart Country Convention in Berlin vor, konnte auf der Veranstaltung aber erst einmal nur Renderings zeigen. Im Kontext der Smart City mangelt es nämlich an Standorten, die ohne Probleme genutzt werden können. Vantage Towers sieht hier Potential bei größeren Mülleimerstandorten, wo der Abfall zentral gesammelt wird.
Diese smarten Abfallsysteme messen dann nicht nur den Füllstand und versenden die Informationen, sondern dienen laut Vantage Towers auch als Standorte für 5G oder andere Funkanwendungen wie etwa Narrowband IoT. Diese passive Infrastruktur ermöglicht eine Verdichtung der Netze, ohne dass dafür etwa Standorte wie auf Dächern gefunden werden müssen.
Für die Abfallsysteme müsste aber erst einmal ein vergleichsweise kleiner Funkmast errichtet werden. Vantage Towers sprach zwar davon, dass das Konzept das Stadtbild nicht verändert, doch ohne geht es wohl kaum, es sei denn, man geht davon aus, dass zu einem smarten Abfallsystem grundsätzlich ein Funkmast gehört.
Ein weiteres Problem: Solche zentralen Abfallstandorte in Wohngebieten gibt es nicht überall. Eine Alternative ist daher Straßenbeleuchtung. Ein Laternenmast lässt sich ebenfalls für Anwendungen nutzen, wie sie Vantage Towers vorsieht. Das geschieht sogar schon, denn mit viel Technik ausgestattete Straßenbeleuchtung ist längst nicht mehr ungewöhnlich. Manche bieten etwa Ladesäulen für Elektroautos, andere WLAN, Sicherheitskameras oder im Sinne von Vantage Towers auch Mobilfunkzellen.