Arbeitnehmer nutzen KI heimlich zur Produktivitätssteigerung: Angst vor Konsequenzen behindert Offenheit am Arbeitsplatz
Viele Arbeitnehmer nutzen KI wie ChatGPT, um ihre Produktivität zu steigern, etwa beim Verfassen von Texten, beim Programmieren und bei vielen anderen zeitaufwändigen und mühsamen Aufgaben, die automatisiert werden können. Dagegen ist nichts einzuwenden, problematisch ist jedoch, dass sie den Einsatz von KI gegenüber ihren Arbeitgebern verschweigen, meint Ethan Mollick, Professor für Management an der Wharton School der University of Pennsylvania.
Zwar freut sich jedes Unternehmen über die gesteigerte Produktivität seiner Mitarbeiter und die daraus resultierenden höheren Gewinne, doch es gibt rechtliche Bedenken gegen den Einsatz einiger KI-Chatbots. So wurde die Verwendung von OpenAIs ChatGPT von einigen Unternehmen aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Technologie verboten.
Es gibt viele Gründe, warum Arbeitnehmer KI trotz des Verbots nutzen. Einige Beschäftigte sind so sehr darauf erpicht, die KI-Unterstützung anzuwenden, dass sie von ihrem privaten Mobiltelefon aus auf die KI-Anwendung zugreifen.
Sie befürchten, dass ihre Vorgesetzten herausfinden könnten, dass KI einen Teil oder sogar ihre gesamte Arbeit übernommen hat und sind unsicher, wie dies aufgenommen und möglicherweise negativ bewertet wird. Andere haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn bekannt wird, dass die KI rund 90 Prozent ihrer Aufgaben bestreitet und ihr Arbeitsplatz dadurch verzichtbar wird.
If someone has figured out how to automate 90% of a particular job, and they tell their boss, will the company fire 90% of their coworkers? Better to keep usage secret, and avoid any risk.
- Ethan Mollick
Anfang des Jahres erklärte ein CEO in einem Video seinen Mitarbeitern, bei denen es sich hauptsächlich um Autoren handelte, dass er sich bewusst sei, dass die meisten von ihnen KI zum Schreiben von Texten verwendeten. Er selbst würde mithilfe von KI in 30 Minuten die Arbeit erledigen, für die die Autoren acht Stunden an ihrem Arbeitsplatz verbrächten - und drohte ihnen damit, dass sie ihre Produktivität um den Faktor 30 bis 50 steigern müssten.
Ethan Mollick erklärt, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu ermutigen sollten, offen zu legen, wann sie KI einsetzen und dies belohnen sollten. Gleichzeitig müsste garantiert werden, dass sie dafür nicht bestraft oder gar entlassen werden.
Quelle(n)
Fortune (kostenpflichtiges Abo notwendig) / Finance Yahoo