Das Update des neuen MacBook Air 15 hat keine wirklichen Überraschungen geboten. Den pfeilschnellen M4-SoC inklusive den verbesserten Konnektivitätsoptionen (Thunderbolt 4 und die Ansteuerung von zwei externen zusätzlich zum internen Display) kennen wir bereits vom MacBook Pro 14 mit dem M4, dennoch ist es nach wie vor beeindruckend, dass Apple es schafft, eine derart hohe Leistung mit passiver Kühlung anzubieten. Natürlich bleibt die Leistung nicht vollkommen stabil, aber selbst nach einer halben Stunde Dauerlast ist die Multi-Core-Leistung beispielsweise immer noch besser als bei den aktuellen Lunar-Lake-Prozessoren von Intel. Und dann wäre da noch die absolut überlegene Single-Core-Leistung. Die Überraschung des neuen Modells ist eher, dass Apple die Preise der beiden Varianten um jeweils 100 Euro gesenkt hat.
Dass macht auch die Tatsache etwas erträglicher, dass Apple in den Basismodellen weiterhin eine 256-GB-SSD verbaut. Der Arbeitsspeicher wurde bereits im Laufe des letzten Jahres auf mindestens 16 GB angehoben, die kleine SSD bleibt aber erst einmal. Die Upgrade-Preise sind zudem unverändert hoch und für ein SSD-Upgrade von 256 auf 512 GB zu verlangen ist einfach nur dreist. Zumindest bekommt man die vorkonfigurierten Modelle im Handel fast immer günstiger, aktuell wird das Basismodell des Air 15 M4 bereits mit 100 Euro Rabatt und die Variante mit 512-GB-SSD-Speicher bereits mit 120 Euro Rabatt verkauft (z. B. Amazon).
Das andere Problem ist das Display, denn hier kommt nach wie vor das unveränderte IPS-Display mit 500 Nits Helligkeit und P3-Farbraumabdeckung zum Einsatz. Allerdings ist die Frequenz weiterhin auf 60 Hz begrenzt. Wenn man lediglich 60-Hz-Displays gewohnt ist, dann dürfte das kein Problem sein, der Unterschied zu 120-Hz-Panels ist bei Bewegungen aber schon deutlich erkennbar. Zudem konnte man sich Hoffnungen auf matte Varianten machen, nachdem Apple die Nanotexturglas-Option bei den aktuellen MacBook-Pro-Modellen eingeführt hat. Das ist aber nicht der Fall und hier ist die Frage berechtigt, warum gerade die besonders mobile Air-Baureihe darauf verzichten muss. Die spiegelnden Displays von Apple gehören zwar du den relfexionsärmsten am Markt, doch eine matte Variante wäre zweifellos besser im Freien.
Der Grund ist hierbei ziemlich eindeutig kaufmännischer Natur, also Geld. Zunächst einmal muss man beachten, dass die Air-Modelle die günstigsten Laptops von Apple sind und der Hersteller bei beiden Varianten auch eine identische User-Experience bieten möchte. Hier müsste man also auch beim 13-Zoll-Basismodell dann ein 120 Hz-Display verbauen, was zum einen die Gewinnmarge verkleinert, aber sicherlich auch noch mal etwas Akkulaufzeit benötigt. Andere Hersteller bieten in diesem Preisbereich ebenfalls noch 60-Hz-Displays an, irgendwo kann man diesen Punkt also noch nachvollziehen. Was für den Kunden aber keinen Sinn macht, ist die matte Oberfläche nicht als optionales Upgrade anzubieten. Da diese beiden Features aber der MacBook-Pro-Reihe vorbehalten sind, würde man sich an dieser Stelle sicherlich selbst Kunden wegnehmen und eine Upsell-Möglichkeit verpassen. Schließlich muss es ja irgendeinen Grund geben, warum man beispielsweise das Basismodell des MacBook Pro 14 kaufen sollte.
Zusammengefasst kann man ohne Zweifel sagen, dass das MacBook Air noch besser sein könnte. Als günstigstes Produkt im Lineup will Apple aber den Abstand zu den Pro-Modellen wahren, und zwar nicht nur bei der Leistung. Alles in allem ist das aktuelle MacBook Air aber weiterhin eines der besten Alltags-Notebooks und überzeugt nach wie vor mit der passiven Kühlung, was es in der Windows-Welt bei vergleichbar schnellen Geräten einfach nicht gibt. Alle weiteren Informationen zum neuen MacBook Air 15 M4 stehen in unserem ausführlichen Testbericht zur Verfügung.