Apple und Google verlieren Marktanteile: EU-Richtlinie zeigt erste Wirkung bei Browserwahl
Derzeit taucht es auf zahlreichen Smartphones auf und wird in nächster Zeit noch häufiger erwartet. Beim Öffnen des gewohnten Standardbrowsers erscheint zunächst eine Liste mit Auswahlmöglichkeiten.
Bei der Neueinrichtung eines Mobiltelefons muss zudem die Option eingeräumt werden, die bevorzugte Suchmaschine und den Sprachassistenten selbst bestimmen zu können.
Dies hat zur Folge, dass insbesondere Anbieter wenig bekannter Webbrowser speziell für die EU gestiegene Downloadzahlen vermelden. Aloha zum Beispiel spricht von einem Zuwachs um 250 Prozent, also mehr als eine Verdreifachung.
Auch andere Programme wie duckduckgo, Ecosia oder Opera können Steigerungen vermelden. Ganz unwichtig ist es nicht, welcher Anbieter den Webbrowser stellt. Hierüber gibt es schließlich Einblick in das genutzte Gerät, den ungefähren Standort, besuchte Seiten oder sogar verwendete Passwörter, falls dessen Passwortmanager genutzt wird.
Freiwillig ist hier nichts
Und dass die Daten nicht ausschließlich bei Google und Apple auflaufen, darf man im Sinne des Wettbewerbs begrüßen. Wobei die beiden dominierenden Konzerne keinesfalls glücklich darüber sind, wenn sie wertvolle Nutzerdaten mit anderen teilen oder gar diesen überlassen müssen.
Entsprechend gibt es viel Kritik an der Umsetzung der EU-Richtlinien, die als Digital Markets Act bekannt ist. Laut Mozilla, welche den Firefox-Browser bereitstellen, wurde das Auswahlfenster erst auf einem Fünftel der Geräte angezeigt.
Darüber hinaus handelt es sich um eine völlig unkommentierte Liste, die gern unverhofft aufploppt. Wer sie schon gesehen hat, dürfte das bestätigen können.
Es bleibt unklar, was sich hinter den jeweiligen Symbolen genau verbirgt. Auch Informationen darüber, ob Lesezeichen und Suchverläufe übernommen werden, gibt es nicht. Mit anderen Worten: Alles zielt natürlich darauf ab, dass die Nutzer das vertraute Symbol anklicken und im besten Fall alles beim Alten bleibt. Das hat bereits die EU-Kommission dazu bewogen, ein Verfahren zu eröffnen.
Dabei sind die alternativen Webbrowser gar nicht schlecht: Firefox etwa ist einer der wenigen unabhängig entwickelten Browser. Ecosia will mit seinen Einnahmen Bäume pflanzen. Opera kann den Verbrauch mobiler Daten minimieren. Und duckduckgo verspricht, gar keine Daten zu sammeln. Schon schön, die Wahl zu haben.
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