Apple soll iPhones um bis zu 58 Prozent verlangsamt haben, laut neuer 750 Millionen GBP Klage
Apple musste in den USA im Jahr 2020 bereits 500 Millionen US-Dollar wegen absichtlich verlangsamter iPhones bezahlen, nun folgt eine ähnliche Klage in Großbritannien. Der Marktforscher Justin Gutmann hat eine Klage beim Berufungsgericht für Kartellrecht eingereicht, in der eine Entschädigung in Höhe von 750 Millionen GBP (ca. 870 Millionen Euro) für bis zu 25 Millionen Nutzer ausgewählter iPhone-Modelle gefordert wird.
Der Inhalt der Klage ist größtenteils deckungsgleich mit dem Rechtsstreit in den USA. Konkret geht es darum, dass Apple durch iOS-Updates ein neues Feature eingeführt hat, das die Performance von älteren iPhones automatisch reduziert, wenn der Akku nicht mehr die volle Leistung aufbringen kann. Das soll vor allem verhindern, dass ältere Smartphones abstürzen, wenn der Prozessor eine höhere Spannung benötigt, als der alternde Akku bereitstellen kann.
Nach dem Rechtsstreit in den USA hat Apple nicht nur eine Zeit lang besonders günstige Akku-Reparaturen angeboten, sondern die Systemeinstellungen von iOS auch um eine Option erweitert, durch welche diese "Performance-Optimierungen" deaktiviert werden können. Laut dem Kläger in Großbritannien hätte Apple die Leistung von älteren iPhones um bis zu 58 Prozent reduziert, statt Kunden auf den Zustand des Akku hinzuweisen, und diesen kostenlos auszutauschen. Den Akku eines iPhones zu tauschen kostet direkt bei Apple je nach Modell 55 Euro oder 75 Euro.
Die neue Klage umfasst eine ganze Reihe von iPhone-Modellen, vom iPhone 6 bis hin zum iPhone X. Apple hat gegenüber The Guardian angegeben, dass der Konzern niemals das Benutzererlebnis von Nutzern beeinträchtigen würde, um Kunden zum Upgrade auf ein neues iPhone-Modell zu bewegen. Es wäre dem Unternehmen wichtig, sicherzustellen, dass iPhones so lange halten wie möglich.
Quelle(n)
The Guardian | Teaser-Bild: Neeraj Bhateja / www.techietech.tech