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Apple scannt künftig iMessages und Fotos in der iCloud, um gegen Kindesmissbrauch vorzugehen

Bei Kindesmissbrauch zieht auch Apple eine Grenze bezüglich seines oft beworbenen Datenschutzes (Bild: Apple, editiert)
Bei Kindesmissbrauch zieht auch Apple eine Grenze bezüglich seines oft beworbenen Datenschutzes (Bild: Apple, editiert)
Die nicht unumstrittenen Maßnahmen zum Schutz von Kindern sollen noch dieses Jahr zuerst in den USA eingeführt werden. Datenschützer sehen diese Entwicklung kritisch, dabei wenden andere Tech-Giganten eines dieser Verfahren schon seit etlichen Jahren an.

Apple hat kürzlich Neuerungen zur Vorbeugung von Kindesmissbrauch vorgestellt, die das Unternehmen mit den kommenden Software-Updates auf iPadOS und iOS 15 auf seinen mobilen Geräten, wie zum Beispiel dem iPhone 12 (ab 688 Euro auf Amazon), einführen wird. Dabei werden insgesamt drei Maßnahmen ergriffen, die von Datenschützern mit großer Sorge zur Kenntnis genommen wurden.

Zum einen wird der Konzern aus Cupertino künftig die Nachrichten in der nativen Messages-App auf den von Kindern verwendeten Geräten analysieren, um Eltern sowie den Nachwuchs davor zu warnen, falls ein Kind anstößige Fotos erhält oder diese selbst versenden möchte. In diesen Fällen wird das Bild automatisch mit einem Unschärfe-Filter unkenntlich gemacht.

Des Weiteren wird Apple alle in der iCloud gespeicherten Fotos mit einer Datenbank bekannter Inhalte abgleichen, welche Kindesmissbrauch zeigen. Die hierfür verwendete NeuralHash-Technologie, die im unteren Bild veranschaulicht ist, soll dabei die Privatsphäre seiner Kunden wahren und wird von Apple lediglich für die Identifizierung und Meldung missbräuchlicher Inhalte angewendet. Datenschützer warnen jedoch, dass die Technologie es Apple grundsätzlich auch ermöglicht, sämtliche andere Inhalte in den Fotos seiner Nutzer zu erkennen. Fakt ist jedoch, dass Apples Konkurrenten, darunter Google, Facebook, Twitter und Microsoft, diese Technik schon seit etlichen Jahren anwenden.

Bildquelle: Apple
Bildquelle: Apple

Zu guter Letzt werden Siri und die Spotlight-Suche nach dem Update auf iOS 15 künftig bessere Resultate erbringen, die Eltern und Kindern in Missbrauchsfällen besser helfen sollen. All diese Funktionen werden von Apple vorerst ausschließlich in den USA aktiviert, langfristig gesehen plant der kalifornische iPhone-Hersteller jedoch, die Maßnahmen zur Wahrung des Kindeswohl in Zukunft auch in anderen Ländern anzuwenden. Welche Meinung habt ihr zu dieser umstrittenen Thematik? Seid ihr dazu bereit, eure Privatsphäre für die Vereitelung von Kindesmissbrauch einzuschränken?

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2021-08 > Apple scannt künftig iMessages und Fotos in der iCloud, um gegen Kindesmissbrauch vorzugehen
Autor: Enrico Frahn,  6.08.2021 (Update:  6.08.2021)