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Apple kritisiert AI-Fotos, iPhone soll Realität statt Fantasie abbilden

Apple geht in Sachen AI-Bildbearbeitung eher zurückhaltend vor. (Bildquelle: Amanz)
Apple geht in Sachen AI-Bildbearbeitung eher zurückhaltend vor. (Bildquelle: Amanz)
Apple Intelligence bietet im Vergleich zu den AI-Features von Android oder Windows einen recht beschränkten Funktionsumfang. Laut Apple ist das zumindest teilweise Absicht, denn Apples Software-Chef kritisiert AI-Bildbearbeitung, die das Vertrauen in Fotos erschüttern könnte.

Apples Software-Chef Craig Federighi hat sich gegenüber dem Wall Street Journal zu Apple Intelligence geäußert, den AI-Features, die in Europa zwar verspätet starten, die in den USA aber schon ab nächster Woche verfügbar sein sollen, wenn iOS 18.1 veröffentlicht wird. Apple Intelligence bietet zum Start nur wenige Funktionen, und greift für einige Features sogar auf GPT-4o zurück, dem KI-Modell hinter ChatGPT.

Zumindest im Hinblick auf die Bildbearbeitung soll dies Absicht sein. Apple bietet in iOS 18.1 lediglich ein AI-Feature in der Fotos-App, das "Clean Up" genannt wird. Wie das unten eingebettete Video zeigt, können so störende Objekte aus Fotos entfernt werden, indem diese mit dem Finger berührt werden, ähnlich wie Googles Magic Eraser das schon seit Jahren kann. Laut Craig Federighi gab es bei Apple intensive interne Diskussionen, ob "Clean Up" nicht zu weit gehe, da ein Foto nicht mehr die Realität abbilden würde, sobald Objekte aus diesem entfernt werden würden.



Google und Samsung gehen bei der AI-Bildbearbeitung aber noch viel weiter. Googles Magic Editor kann nicht nur Objekte entfernen, sondern auch Elemente hinzufügen, Personen auf Fotos vergrößern oder an eine andere Position bewegen, oder gar den ganzen Himmel ersetzen, um die Stimmung eines Bildes zu verändern. Craig Federighi äußert Besorgnis darüber, dass derartige Features dazu führen könnten, dass Menschen Fotos nicht mehr als Abbildung der Realität betrachten könnten, sondern als reine Fantasie. AI-Bildbearbeitung könnte es in Zukunft zunehmend schwieriger machen, zwischen Dokumentarfotografie und AI-Fälschungen zu unterscheiden.

Mit Content Credentials bietet Adobe bereits eine mögliche Lösung an, denn das System erlaubt es, Fotos auf der zugehörigen Webseite zu überprüfen, um festzustellen, ob es sich dabei um ein Foto handelt, und wie dieses bearbeitet wurde. Der Haken: Damit Content Credentials ein Foto erkennt, muss dieses aus einer Kamera stammen, welches dieses System unterstützt, was derzeit nur für die Leica M11-P, die Sony A1, A7S III und A9 sowie die Nikon Z6 III (ca. 2.590 Euro auf Amazon) gilt, für einige der genannten Modelle erst nach einem künftigen Firmware-Update.


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Autor: Hannes Brecher, 23.10.2024 (Update: 23.10.2024)