Apple iPhone: Frankreich untersucht Reparatur-Einschränkungen und geplante Obsoleszenz
Schon seit Jahren wird Apple dafür kritisiert, die Nutzung nicht verifizierter Ersatzteile beim Apple iPhone zu unterbinden. Die Maßnahmen des Technologiegiganten aus Cupertino reichen von hilfreichen Hinweisen in den Systemeinstellungen, dass eine Komponente kein Original ist, bis hin zu Features, die absichtlich deaktiviert werden.
iFixit weist beispielsweise darauf hin, dass das Apple iPhone 14 Pro (ca. 1.100 Euro auf Amazon) nach einem Display-Tausch weder True Tone noch die automatische Helligkeitsregelung unterstützt, selbst dann, wenn ein originales Apple-Display verbaut wird – es sei denn, das Panel wird direkt über Apples Self-Service Repair Store erworben, wo dieses mit der Seriennummer des iPhones abgeglichen wird, um diese Features freizuschalten. Vor iOS 15.2 wurde nach dem Display-Tausch sogar die Gesichtserkennung per Face ID deaktiviert.
Wie AFP News berichtet, untersucht die Staatsanwaltschaft in Frankreich derzeit eine Beschwerde der Halt Planned Obsolescence (HOP) Association, laut der Apple durch derartige Maßnahmen die Lebensdauer des iPhone absichtlich verkürzen würde. Dass die Seriennummern von Ersatzteilen mit der Seriennummer des iPhones abgeglichen werden, soll es Reparatur-Shops ohne Apple-Lizenz oder auch Kunden unmöglich machen, bestimmte Reparaturen durchzuführen.
Darüber hinaus hat Apple die Möglichkeit, Drittanbieter-Ersatzteile durch Software-Updates einzuschränken, wie es etwa bei einem iPhone XR mit getauschtem Touchscreen der Fall gewesen sein soll, denn das Display hat laut HOP nach dem Update auf iOS 16 schlicht nicht mehr auf Eingaben reagiert. Da Apple Downgrades auf ältere iOS-Versionen teils absichtlich erschwert, müssen Kunden in diesem Fall voll funktionsfähige Hardware tauschen – oder auf ein neues iPhone umsteigen.